4X. Das steht für eXplore, eXpand, eXploit und eXterminate. Also erforschen, ausbauen, entwickeln und bekämpfen und ist schlichtweg eine alternative Bezeichnung für Globalstrategiespiele, bei denen ihr nicht nur einzelne Länder, Städte oder Einheiten steuert, sondern das Schicksal eines gesamten Volkes in euren Händen haltet. Der Vorgänger Alien Tribe erfreut sich, obwohl es unter den Core-Gamern nur wenig Aufmerksamkeit erfahren hat, großer Beliebtheit bei Fans des 4X-Genres. Wir haben uns den Nachfolger Alien Tribe 2 -l13303- genauer für euch angesehen!
-b1-Die Story ist ebenso vernachlässigbar wie im direkten Vorgänger und schnell umrissen: Das Volk der Fifo sitzt schon seit Ewigkeiten auf dem Planeten Kamolon fest. Eure Aufgabe ist es nun, alle für den Wiederaufbau eines Archenschiffes unbedingt benötigten Teile zu finden, um die Fifo wieder auf die Reise schicken zu können. So weit, so gut.
Für den leichten Einstieg ins Gameplay, das mit fünf Schwierigkeiten aufwartet, sorgt ein Tutorial des komplett in deutscher Sprache verfügbaren Spieles. Der Startpunkt einer jeden Runde in Alien Tribe 2 -l13303- ist euer Heimatplanet Kamolon. Genau wie jeder andere Planet, den ihr kolonisieren könnt, hält auch Kamolon Platz für eine gewisse Anzahl von Fifos bereit, produziert aber keine der wertvollen Ressourcen. Andere Planeten dienen damit prinzipiell nur zur zusätzlichen Besiedlung. Eure oberste Priorität sollte die Gewinnung von Nahrungseinheiten sein, denn ist der Balken oben rechts erst einmal auf null gesunken, bedeutet das leere Mägen und lange Gesichter bei den kleinen grünen Quotenaliens. Das Forschungsschiff ist neben dem Frachter die wichtigste Einheit eurer Flotte, denn mit ihm könnt ihr fernab eures Heimatsystems andere Sonnensysteme, Asteroiden, Green Energy Orbs und die begehrten Teile für euer Archenschiff suchen und erforschen. Zu den kleinen grünen Kügelchen später mehr.
-b2-Die Frachter, einmal zu einem entdeckten Asteroiden oder Planeten gesendet, bauen die dort gefundenen Rohstoffe solange selbstständig ab, bis diese vollständig erschöpft sind oder euer Solares Lager bis unter die Decke gefüllt ist. Mit Konstruktionsschiffen könnt ihr ihr überall in eurem eigenen Sonnensystem und sogar in der Galaxieansicht verschiedene Stationen wie Energieverteiler oder Solare Lager und diverse Waffenplattformen bauen. Selbstverständlich benötigt ihr für jeden Bauauftrag Ressourcen und hier kommen die Green Energy Orbs ins Spiel, denn die extrem seltenen und daher sehr wertvollen Energiekugeln könnt ihr gegen Rohstoffe eintauschen und diese wiederum in neue Einheiten und Stationen investieren.
-b3-Wer ungeduldig auf den Bau eines neuen Kriegsschiffes wartet und nicht länger warten möchte, dem ist freigestellt, die GEOs im Shop gegen Hartgeld käuflich zu erwerben. Ein kleiner Wehrmutstropfen, der eigentlich keiner ist, denn bei Alien Tribe 2 -l13303- befindet ihr euch nicht in direkter Konkurrenz mit anderen menschlichen Spielern. Wer das Spieltempo also ein bisschen anziehen möchte, der darf sein Sparschwein schlachten, alle anderen kommen trotzdem in den vollen Strategiegenuss des Spieles. Außerdem können einmal gesammelte Rohstoffe zwischen verschiedenen besiedelten Planeten auf dem Marktplatz gehandelt werden.
-b4-Der letzte Punkt, das eXterminieren, hat uns nur bedingt in eXtase versetzt, denn die Gefechte sind weit davon entfernt, Spannung zu erzeugen. Hin und wieder werden eure Strukturen von feindlichen Schiffen attackiert, die ihr hauptsächlich durch vorher installierte Waffenplattformen abwehrt. Wer hier von Tower-Defense spricht, hat nicht ganz Unrecht. Eigene Schiffe und Waffensysteme feuern automatisch auf die Angreifer, bis diese besiegt sind. Die Soundeffekte erinnern eher an das Zerplatzen von lila Kaugummiblasen als das todbringende Krachen einer gewaltigen Explosion.
-b5-Glücklicherweise sorgen diverse Missionstypen zusätzlich für ein bisschen Abwechslung. Unterschiedliche Aufgaben, unterteilt in die Kategorien Militär, Wirtschaft, Erkundung und Expansion wollen erfüllt werden und schalten schließlich neue Missionsränge frei. Mehr als ein nettes Gimmick ist das aber nicht. Eigentlich ganz gut hat uns die Schnellzugriffsleiste unten links gefallen. Ähnlich wie beim Task-Manager unter Windows könnt ihr beinahe alle Einheiten, Schiffe, Stationen etc. mit einem simplen Tap auf das Plus-Symbol an die Schnellzugriffsleiste anheften und so blitzschnell darauf zugreifen, ohne lange suchen zu müssen. Das spart in der Theorie Zeit und Nerven, nur leider fehlt die Möglichkeit, Einheiten individuell benennen oder wenigstens beziffern zu können. So trägt die Schnellzugriffsleiste leider nur bedingt zur Übersicht bei.
Trotzdem wollen wir ein klares Lob für Interface und Menüführung in Alien Tribe 2 -l13303- aussprechen! Was die Jungs von Ukando Software hier auf die Beine gestellt haben, hat Hand und Fuß. Simpel und übersichtlich gestaltet, ohne Schachtelmenüs oder überfüllte Bildschirme, die für Frust und Verwirrung sorgen, dafür mit einem wohldurchdachten Informations- und Hilfssystem, dass euch die wichtigsten Eigenschaften jeder Einheit kurz und bündig erläutert, hat uns die Steuerung von Alien Tribe 2 -l13303- wahrlich überzeugt. Schiffe schickt ihr per Tap & Drag von A nach B, einfacher geht es kaum.
Alien Tribe 2 -l13303- ist ein Aufbaustrategiespiel, das sich eigentlich keine grundlegenden Fehler erlaubt und leider trotzdem nicht so richtig aus dem Quark kommt. Die simple Menüführung und die reduzierte und deshalb übersichtliche Gestaltung können nur schwer über das sehr gemächliche und vor allem unspektakuläre Gameplay hinwegtäuschen. Wer Lust auf beruhigende Sphärenklänge und entspannende Aufbau“action“, der darf ruhig einen Blick auf Alien Tribe 2 -l13303- werfen. Alle anderen geben ihr Geld lieber für Grand Theft Auto: San Andreas -l13222- aus.