Und wieder einmal hat ein neuer iOS-Racer den Weg in unsere Redaktion gefunden und lüstet nur so danach, getestet zu werden. „Race After 1977“ will das Rennspielgenre bereichern und sich gegen große Konkurrenten wie „Real Racing“ und „Need for Speed“ durchsetzen. Wir werden zeigen, ob es mit diesen AppStore-Größen mithalten kann oder nur die Rückleuchten der Konkurrenz zu sehen bekommt?

-b1-Der Unterschied zu den ganzen Straßenrennspielen ist eindeutig und auf den ersten Blick zu sehen: Es ist einfach keines… In „Race After 1977“ kämpfst du dich in Ami-Schlitten der 70er-Jahre durch sandige Schlammpisten und zeigst hierbei, wer der „König des Drecks“ ist. Hierzu stehen dir mit der Quickplay- und der Karriere zwei Modi zur Verfügung.
Im Quickplay startest du ein Einzelrennen, in welchem du die Auswahl zwischen den Autos hast, die du schon freigeschaltest hast. Das sind, je nach Fortschritt in der Karriere, bis zu neun Vehikel, die dich mehr oder weniger schnell durch die Wüstenlandschaften führen.
Im Karrieremodus hangelst du dich von Turnier zu Turnier – von denen es drei Arten gibt – kletterst währenddessen die „Levelleiter“ herauf und schaltest neue Fahrzeuge sowie zusätzliche Strecken frei.

-b2-Die einzelnen Rennen sowie auch die Karriere kannst du in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen: Leicht, Mittel und Schwer. Diese unterscheiden sich im Anspruch gefühlt jedoch leider nur geringfügig voneinander. Das soll heißen, dass selbst die Stufe „Hard“ nach ein paar Rennen Übung keinerlei Probleme mehr darstellen sollte und somit Spaß und Ansporn doch recht schnell verflogen sind. Daran können leider auch die zahlreichen Abkürzungen und unterschiedlichen Fahrtwege nichts korrigieren, da sich am Rennresultat – deinem Sieg – zumeist nichts ändern wird.

-b3-Die Grafik ist ordentlich, jedoch alles andere als überragend. Im Menü sind die Autos noch sehr detailliert gestaltet, im Spiel dominiert eine düstere, nach-apokalyptische Atmosphäre. Trotzdem wäre hier unserer Meinung nach hier etwas mehr möglich gewesen.
Der Sound ist gut gelungen. Rockige Musik der 70er Jahre dominiert das Geschehen und trägt einiges zur stimmigen Atmosphäre bei. Und auch Motoren und Reifensounds reihen sich hier nahtlos ein.

Zur Steuerung der Boliden hast du die Auswahl zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten: 1. Richtungsänderungen durch Tippen links oder rechts des Autos und Bremsen durch Berührung unterhalb dieses. 2. Durch Bewegung eines Lenkrades, welches Wahlweise links oder rechts erscheint und eines Bremspedals, das auf der jeweils anderen Seite des Bildschirmes erscheint. Oder 3. Durch Neigung deines Spielgerätes zur Steuerung und Pressen des Bildschirmes zum Bremsen. Genauso stellen wir uns ein Rennspiel vor.
-b4-„Race After 1977“ hat also durchaus Phasen, in denen ein gewisses Potential nicht zu übersehen ist. Besonders im Rennen fühlt sich das Auto recht realistisch an. Das Auto rutscht über den Schotter, beim Bremsen während Kurvenfahrten bricht er nahezu unkontrollierbar aus. Da jedoch aufgrund der drei verschiedenen Steuerungsmethoden jeder genau sein Optimum finden dürfte, klappt die Beherrschung nach kurzer Übungsphase ziemlich gut.
-b5-Dagegen stehen aber leider die fehlende Herausforderung und die nicht schlecht, aber häufig etwas einfallslos designte Umgebung. Auch ein Multiplayermodus hätte dem Spiel sehr gut gestanden, die bloße Möglichkeit, Highscores per Gamecenter auszutauschen reicht hier nicht aus. Zusammengefasst ist es ein wenig schade, aber aus einer netten Idee wurde hier leider nicht besonders viel gemacht. Hier sollte Xpect Games mit dem einen oder anderen Update noch einmal nachlegen.

„Race After 1977“ ist ein Spiel mit guten Ansätzen, die aber leider in manchen Aspekten nur mittelmäßig ausgeführt werden. Wer einen Wüstenracer für zwischendurch sucht, der kann zugreifen, sollte allerdings bei einem Preis von 3,99 € bedenken, dass die Herausforderung insgesamt nur sehr beschränkt vorhanden ist. Die Grafik ist durchschnittlich bis gut, jedoch gelegentlich etwas ruckelig. Der Sound ist gut gelungen, die Steuerung mit drei Auswahlmöglichkeiten vorbildlich.