Die wohl bekannteste Rollenspiel-Reihe aller Zeiten hat zum dritten Mal den Weg auf iPhone, iPad und iPod touch gefunden. Und schon der bloße Klang des Namens lässt die treuen Herzen der langjährigen Fans höher schlagen: Final Fantasy. Alleine für die Playstation gibt es gefühlte 200 Episoden, die trotz der sehr dicht aneinander liegenden Release-Daten allesamt ein Erfolg geworden sind. Die Saga, die vor fast 25 Jahren ihren Anfang gefunden hatte, wurde zu einem Klassiker und machten ihre Entwickler Square zu einem der erfolgreichsten Spieleentwicklern. Und hier haben wir nun das Remake des dritten Teils der Saga, der schon 1990 auf den Markt kam und der erste richtige Welterfolg der japanischen Entwickler war.
-b0-Als Luneth – oder wie auch immer du deinen Helden am Anfang nennst – startest du dein Abenteuer. Wer Final Fantasy kennt, wird hier das Prinzip von allen Vorgängern wiedererkennen. Du irrst durch die Weiten der fantasievoll gestalteten Welten und versuchst, die Story zu verfolgen. Dies funktioniert sehr gut durch die einfache Steuerung und die trotz der nicht geradlinig-designten, aber dennoch recht zielführend gestalteten Levels. Auf dem Weg durch diese kann zu jeden Zeitpunkt plötzlich dein Protagonist plötzlich zusammenschrecken und zum Kampf herausgefordert werden. Diese werden dann rundenbasiert ausgefochten. Das bedeutet, dass du vor jedem Zug deine Attacke und den betreffenden Feind auswählst und dann in wenig effektvollen Sequenzen dieser Angriff plus der des Gegners (beziehungsweise der Gegner) ausgeführt werden. Die Auswahl der Art deiner Attacken ist dabei groß: Zum einen besteht die Möglichkeit des einfachen Angriffes. Hierbei wird ausschließlich die Waffe benutzt, die du gerade am Körper trägst. Darüberhinaus kannst du noch aus diversen Zaubersprüchen auswählen, die je nach Stufe mehr oder weniger Schaden anrichten. Und das ist traditionell und auch das, was bei Final Fantasy wie in jedem anderen Rollenspiel die Langzeitmotivation ausmacht: die Entwicklung des eigenen Spielfigur.
-b1-Gestartet wird mit einem einfachen Dolch und ohne magische Fähigkeiten. Nach und nach, mit dem Sammeln von Erfahrungspunkten, werden dir immer größere und zerstörerische Waffen zugänglich, die im Kampf mit den furchterregenden Gegnern ein wichtiger Helfer sind. Ebenso verbessern sich deine Zaubersprüche und deine Magie wird über die Zeit zu einer genauso, wenn nicht sogar mächtigeren, Waffe wie deine Kampfinstrumente.
-b4-Zwischendurch müssen dann Rollenspiel-typisch noch kleinere Aufgaben gelöst werden. Hierbei und beim Verfolgen der eigentlichen Storyline hilft dir besondere die Möglichkeit, mit vielen Personen zu sprechen, welche wichtige Hinweise zum Weiterkommen für dich parat haben. Das macht eine Menge Spaß, bedarf aber aufgrund der langwierigen Geschichte und der etwas actionlosen Runden-Kämpfe eine Menge Geduld und Begeisterungsfähigkeit für Spiele dieser Art. Nichtsdestotrotz ist und bleibt Final Fantasy ein Klassiker und auch dieser Teil setzt all die Details, die seine Vorgänger zu dem wahrscheinlich erfolgreichsten Rollenspiel aller Zeiten gemacht haben, sehr gut um.
-b2-Die 3D-Grafik ist ordentlich, jedoch nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Die Protagonisten sind liebevoll designt, doch besonders die Umgebung im Hintergrund lässt doch etwas zu wünschen übrig. In offenen Bereichen wird eine Art Vogelperspektive eingenommen, die sehr an die alten Pokemon-Spiele für Gameboy erinnert.
Die Musik verändert sich je nach Umgebung und erzeugt eine stimmungsvolle Atmosphäre. Während im idyllischen Dörfchen harmonisches Gefidel die musikalische Untermalung angibt, tönt im Kampf einigermaßen reißerischer Sound. Ordentlich gelungen.
-b3-Die Steuerung funktioniert einwandfrei. Vielleicht weil dieses Spiel keine größeren Anforderungen an sie stellt, aber besonders die Möglichkeit, den Punkt für die Steuerung des Helden frei auf dem kompletten Bildschirm verschieben zu könne, ist gut gelungen. Im Kampf reicht das bloße Antippen des Gegners zur Attacke. Sehr simpel.
“Final Fantasy III” ist ein wiederbelebter Klassiker in solider Umsetzung. Der Punkt, der im Grunde genommen über alles entscheidet: Man muss sich über die Jahre einfach als Fan der Serie entpuppt haben oder sich zumindest vor dem Kauf im Klaren sein, dass durch die abwechselnden, zeitverzögerten Angriffe dem Spiel nur zu wenig Action verhelfen. Die Motivation des Spieles basiert auf der Entwicklung des Charakters und dem Verfolgen von Zielen. Mit über 30 Stunden ist das Volumen des Spieles wirklich überragend gut und lässt eine Menge Spielraum für den Spielspaß. Dafür verlangt der Entwickler aber mit 12,99 € auch einen für die iOS-Welt stolzen Preis, der so manchen potentiellen Interessenten vom Kauf abhalten könnte.