…der seit 1995 anhält. Die Never-Ending-Story um die skrupellos aggressiven Kriechtiere, die sich seit 18 Jahren über alle Konsolen hinweg erbarmungslos bekriegen, feiert in diesem Jahr ihre Volljährigkeit. Grund genug, einen neuen Teil herauszubringen, dachten sich die britischen Entwickler von Team17 und setzen auch in Worms 3 -l12724- in erster Linie auf altbewährtes. Aber das exklusiv für mobile Plattformen entwickelte Spiel hält natürlich auch einige Neuerungen parat. Welche das sind und ob sich der Download lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.
-b1-Einige bekannte Spiele-Franchises liefern unheimlich treffende Beispiele für eine vermeintlich gut gemeinte, aber im Endeffekt völlig fehlgeleitete Neuerungswut gegenüber altbewährtem Gameplay. Scheinbar blind wird dem Spiel das Herz aus der Brust gerissen und die Lücke mit gänzlich nutzlosen Organen ausgestopft. Worms 3 -l12724- bleibt eine derartige Tortur glücklicherweise erspart! Die Neuerungen ergänzen das seit Jahren ebenso bekannt wie beliebte Gameplay lediglich an einigen wenigen Stellen, wobei sich im Kern nichts geändert hat. Neu sind die Erstellung von Squads und Karten, die vor und nach jedem Zug ausgespielt werden können, um sich auf verschiedenste Weise einen Vorteil zu verschaffen.
-b2-Bei der Teamzusammenstellung könnt ihr euch aus vier Klassen Würmer mit unterschiedlichen Eigenschaften aussuchen und eurem Team so eine ausgewogene oder spezialisierte Gewichtung im Kampf verleihen. Der Standardwurm macht seinen Job, komme was wolle, den besser gepanzerten, weil fetten Wurm haut so schnell nichts um, dafür ist seine Beweglichkeit nicht zu vergleichen mit der Agilität des Kundschafterwurms. Und der Medicwurm verfügt über die Fähigkeit sich selbst und andere zu heilen. Weiterhin stehen euch bei der Individualisierung eures Squads unzählige Einstellungsmöglichkeiten wie Schnurrbärte, Hüte, Brillen, der Siegestanz am Ende einer erfolgreichen Partie und nicht zuletzt das Sprachset zur Verfügung. Ob rücksichtsloses Piratengegröle, episches Filmtrailer-Gehabe oder einfach nur Deutsch – die zynischen Kommentare während des brutalen Entwurmens sorgen seit jeher für das gewisse Etwas.
-b3-Die Karten sind das zweite neue Feature. Vor jeder Partie könnt ihr ein Kartenset zusammenstellen, aus dem ihr dann vor und nach jedem Zug bis zu drei Karten ausspielen dürft, die sich völlig unterschiedlich auf das Spielgeschehen auswirkt. Die Karte „Gedächtnisverlust“ sorgt z.B. dafür, dass sich die feindlichen Würmer eine Runde lang nicht mehr daran erinnern können, wie man springt. Dank „Kraft des Sturms“ weht der Wind volle Lotte und macht es dem Gegner schwerer, die Flugbahn seiner Geschosse richtig einzuschätzen. Wer befürchtet, dass die Karten das Spielgeschehen zu stark beeinflussen, der sei hiermit beruhigt. Zwar kann eine im richtigen Moment ausgespielte Karte tatsächlich über Sieg und Niederlage entscheiden, doch war der Spielausgang in einem solchen Fall schon vorher klar. Neue Kartensets können im Übrigen mit Gold im Shop erworben werden, dass ihr während einer Partie in abgeworfenen Kisten findet und mit Siegen im Online-Modus verdienen könnt. Die Karten sind allenfalls eine nette Ergänzung und beeinflussen das funktionierende Konzept in keinster Weise negativ.
-b4-An dem hat sich glücklicherweise nichts geändert. Immer noch trachtet ihr danach, die Umgebung einer gründlichen Wurmkur zu unterziehen und das gegnerische Team unter Zuhilfenahme eines ebenso lächerlichen wie tödlichen Waffenarsenals bis auf den letzten Wurm auszulöschen. Der Wind beeinflusst nach wie vor die Flugbahn der Geschosse und abgeworfene Kisten sorgen dank durchschlagskräftiger Items wie eh und je für unvorhergesehene Veränderungen im Kampfgeschehen. Der Single-Player wurde um den Body-Count-Modus erweitert, indem ihr euch einsam und allein einer endlosen und immer gefährlicher werdenden Wurmhorde stellt.
Um online zu spielen, müsst ihr zwar einen Account anlegen, wer schreibfaul ist, kann sich jedoch auch über sein Facebook-Profil einloggen. Einmal angemeldet dürft ihr euch entweder in nicht-ranggelisteten Freundschaftsspielen bekriegen oder die Herausforderung gegen einen wildfremden Online-Zocker suchen. Die Matches laufen allerdings asynchron ab, was dem Spielfluß nicht gerade förderlich ist.
-b5-Die Grafik macht einen durchweg soliden Eindruck, fährt aber anders als die putzigen Würmer keine wirklich schweren Geschütze auf. Worms spielt man nun mal nicht der beeindruckenden Visuals, sondern des süchtig machend simplen Gameplays wegen.
Der Sound in Worms spielt seit jeher seine ganz eigene Rolle. Ob die leise vor sich hin schimpfende Oma in einer ohrenbetäubenden Explosion ein ahnungsloses Würmchen in den Tod reißt oder die brennende Lunte einer verheerenden Dynamit-Stange verheißungsvoll vor sich hin zischt. Dazu die bissigen und komischen Kommentare der Würmer nach einem gelungenen Kill. Team17 hat offenbar eine gute Sound-Abteilung.
Die Steuerung gibt nur wenig Anlass zur Kritik. Ihr dürft zwischen der klassischen Touch-Steuerung und einem virtuellen D-Pad wählen. Wir haben nach einer kurzen Eingewöhnungsphase vor allem Letzteres zu schätzen gelernt. Schüsse werden durch Halten des Buttons aufgeladen und durch das Waffenmenü scrollt ihr mit ein paar Wischern. Nur das Umherkriechen und Springen ist manchmal etwas nervig geraten.
Worms 3 -l12724- knüpft nahtlos an den Erfolg der Vorgänger an. Die Neuerungen in Form von Squad-Erstellung und Karten sind sehr subtil geraten und haben zu unserer Erleichterung keinen allzu umfassenden Einfluss auf das seit Jahren erprobte Konzept, dass hinter dem rundenbasierten Artillery-Titel steht. Wer in der Vergangenheit bereits Spaß an den glitschigen Kriechtieren hatte, der wird mit Worms 3 -l12724- nicht enttäuscht werden. Alle, die bis jetzt nicht die Gelegenheit hatten, sich mit einem oder mehreren Freunden eine wurmhaltige Partie am selben Bildschirm oder online zu liefern, sollten das nun endlich ändern! Nur der asynchrone Mehrspieler-Modus ist aber aufgrund seiner oft auftretenden Langatmigkeit in Online-Duellen etwas nervig.