Namco Bandai Games feiert den 20. Geburtstag des Erfolgs-Franchises „Ridge Racer“ mit der Veröffentlichung des iOS-Ablegers Ridge Racer Slipstream -l13258- im AppStore. Die knapp 600 MB große App schlägt mit 2,69€ zu Buche und fällt damit, zumindest auf dem Papier, aus dem Freemium-Konzept heraus. Trotzdem gibt es IAPs, die aber laut der Entwickler prinzipiell nicht notwendig sind, um auf die vollen 100% Spielspaß zu kommen. Ob das stimmt, lest ihr in unserem Test.

-b1-Was Namco Bandai uns da auf den vorweihnachtlichen Gabentisch legt, sieht erst einmal von den Fakten her richtig gut aus. 12 Fahrzeuge, 10 vorwärts und rückwärts befahrbare Strecken und insgesamt über 100 in verschiedene Rennmodi aufgeteilte Wettbewerbe laden zum High-Speed-Driften ein. Die Steuerung wartet mit vier verschiedenen Variationen auf. So könnt ihr entweder per Neigung oder mit simplen Rechts- und Linksbuttons lenken und dürft euch dann aussuchen, ob ihr Herr über Gas und Bremse sein wollt oder euch auf letzteres beschränkt.
-b2-In Ridge Racer Slipstream -l13258- ist der linke Fuß nämlich fast noch wichtiger als der rechte, denn jeden Drift leitet ihr mit einem kurzen Tritt auf die Bremse ein, um dann gleich darauf in steilem Winkel durch die Kurve zu schlittern. Dabei wirkt das Driften leider nicht so richtig realitätsnah, sondern eher etwas wie auf Schienen. Das ist aber gerade auch beim Einstieg ins Spiel nicht so schlimm. Wer das Prozedere wie aus dem Effeff beherrscht, der ist schneller um die Kurve und schneller im Ziel – und das ist gegen die starken KI-Gegner in Ridge Racer Slipstream -l13258- auch unbedingt nötig. Zu Beginn solltet ihr noch keine Probleme haben, euch vor den Gegnern auf dem Podium zu platzieren, doch später können die künstlich intelligenten Fahrer richtig hartnäckig werden.
-b3-Durch das Driften ladet ihr auch euer Nitro auf. Je nach Ausstattung des Wagens könnt ihr bis zu 4 Flaschen der Lachgasgemisches mit euch führen. Andere Extras, die vor jedem Rennen erworben werden müssen und so quasi als kleine Boni gelten, sind beispielsweise die Kollisionsreduktion, die dafür sorgt, dass ihr bei Gegnerberührung weniger Tempo verliert oder ein Abtriebssteuerungssystem, dass den gleichen Effekt hat, wenn ihr euch mit dem Wagen während eines Sprunges in der Luft befindet. Entscheidend aber sind vor allem die Extras, die sich auf den „Slipstream“, also den Windschatten, beziehen. Entweder ihr reduziert den Vorteil, den eure Gegner beim Eintreten in euren eigenen Windschatten haben oder ihr erhöht euren eigenen Vorteil beim Eintreten in den eines Gegners. Eine kleine Grafik oben rechts zeigt euch während des Rennens an, an, ob und wie weit ihr euch im Windschatten eines Gegners befindet. Als wäre das nicht genug, ruft euch das Renn-Maskottchen, eine bildhübsche asiatische Frau, augenscheinlich knapp über der Grenze des Erwachsenwerdens mit ihrer fröhlich aufgeregten Piepsstimme laufend Dinge ins Ohr, die das HUD ohnehin anzeigt. Zum Glück kann man das Geplärre in den Optionen leiser- und ausstellen.
-b4-Während des Rennens könnt ihr durch das Erfüllen von Aufgaben zusätzliche Erfahrungspunkte sammeln, die ihr in Upgrades oder gleich in neue Rennmaschinen investieren könnt. Hier greifen auch die IAPs. Wer mag, kann seinen hartverdienten Lohn oder das Weihnachtsgeld von Oma in In-Game-Währung umsetzen und schreitet damit schneller voran. Nötig ist das aber tatsächlich nicht. Auch ohne sein Sparschwein schlachten zu müssen, kommt ihr zügig voran, verdient Geld, schaltet neue Wagen frei und entdeckt neue Strecken. Die sind übrigens hübsch und abwechslungsreich gestaltet und sorgen für eine ganze Menge Rennspaß. Grafisch ist Ridge Racer Slipstream -l13258- zwar nicht auf dem Niveau wie Renn-Simulation Real Racing 3 -l11530- oder Arcade-Racer Asphalt 8 -l12627- angesiedelt, aber sieht definitiv auch nicht schlecht aus. Hübsche Lens-Flare- und Spiegeleffekte, Rauch, sowie detaillierte Wagenmodelle lassen das Spielerherz höher schlagen.
-b5-Wer mit der Renn-Serie vertraut ist, weiß, dass es keinerlei echte Wagenmodelle gibt und ihr euch stattdessen hinter die Steuer von Boliden mit so illustren Namen wie „Gnade Magnifico“, „Siensong Jujak“ oder „Gnade Erstlanze“ klemmen dürft. Da die Autos aber glücklicherweise nicht aussehen, wie ihre Bezeichnungen klingen, können wir darüber getrost hinwegsehen. Wer möchte kann sein Geschoss nachträglich noch ein wenig individualisieren. Dafür stehen euch verschiedene Karosserie-Kits sowie eine nette Auswahl an Felgen zur Verfügung. Ein Multiplayer-Modus soll laut Entwicklerinformationen nachgeliefert werden. Dann sollt ihr euch mit bis zu 7 anderen Spielern in Echtzeit um die Kurse jagen können.

Ridge Racer Slipstream -l13258- ist ein gelungener Arcade-Racer. Zum 20. Geburtstag der Serie beschert uns Namco Bandai ein rassiges Renngemisch mit toller Grafik, einer eingängigen Steuerung und einer Menge Drift-Action. Die IAPs stören kaum, stattdessen gibt es eine Menge Rennspaß zum kleinen Preis. Aus unserer Sicht schafft es der Titel nicht ganz nach oben, ist aber im Windschatten der Konkurrenz.