Wie heißt es doch so schön: Was lange währt, wird endlich gut. Sage und schreibe 2 Jahre nach der ersten Ankündigung im November 2011 steht ab heute das Adventure Oceanhorn -l10080- im AppStore zum Download bereit. Nach einer so langen Entwicklungszeit ist klar, dass die Erwartungen in den putzigen Zelda-Klon außerordentlich hoch sind und nachdem wir nun Stunde um Stunde durch die Weiten Arkadiens gereist sind, steht fest: Oceanhorn verdient es, gespielt zu werden.
-b1-In einer stürmischen Nacht trifft der Vater des namenlosen, jugendlichen Helden des Spieles einen folgenschweren Entschluss: Er macht sich auf, um sich dem sagenumwobenen Seeungeheuer Oceanhorn zu stellen, mit dessen Schicksal er unwiderruflich verwoben scheint. Nachdem er sein Schwert, Schild und die Halskette eurer Mutter auf der Insel versteckt hat, nicht ohne einen wagen Hinweis auf den Verbleib zu geben, macht er sich auf den Weg.
Als ihr am nächsten Morgen aufwacht, zeugt nur noch der hastig gekritzelte Brief eures Vaters von dessen Existenz. Hermit, ein alter Freund und Vertrauter der Familie weiht euch schließlich in die ereignisreiche Geschichte Arkadiens ein. Einst in Frieden und Harmonie, versank Arkadien in Krieg und Chaos, nachdem der dunkle Fürst Mesmeroth die Armeen des Düstervolks gegen die Arkadier führte. Dabei entfesselte er eine dunkle Energie, Triloth, die alles in Dunkelheit verschwinden ließ. Nach der Katastrophe tauchten drei Seemonster auf von denen nur eines bis heute überlebte: Oceanhorn.
-b2-Um euch eurem Schicksal zu stellen und herauszufinden, was mit euren Eltern geschah, müsst ihr nun die drei heiligen Embleme von Erde, Wasser und Sonne ausfindig machen. Die Story erfindet nichts Neu, erfüllt aber ihren Zweck und ist vor allem in den Momenten stark, in denen sich umfangreiche Handlungskreise nach vielen kleinen einzelnen Geschichten endlich wieder schließen. Das Gameplay ist ganz unverhohlen von Genre-Klassikern wie „Zelda“ abgekupfert. Das soll uns aber nicht weiter stören – ganz im Gegenteil! Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht, könnte hier das Motto sein.
-b3-Arkadien ist nach der großen Katastrophe in viele kleine und große Inseln zersprengt worden, die ihr nachdem ihr sie in Gesprächen oder Dokumenten „entdeckt“ habt, auch tatsächlich bereisen könnt. Die Reisen werden stilecht im kleinen Segelboot angetreten und laufen in Echtzeit ab. Auf jeder Insel erwarten euch zunächst drei stets ganz unterschiedliche Aufgaben, die, einmal erfüllt, ordentlich Erfahrungskristalle einbringen. Mal umfassen diese Missionen Story-relevante Ereignisse wie die Befreiung eines Gefangenen des Owrus-Volkes, mal müsst ihr einfach nur zehn Angriffe mit dem Schild blocken. Steigt ihr in der Stufe auf, so gewinnt ihr jedes Mal ein, zwei neue Fähigkeiten hinzu, wie die Möglichkeit, mehr Bomben oder Pfeile mit euch zu führen oder Zauber für weniger Mana wirken zu lassen.
-b4-An erster Stelle steht in Oceanhorn -l10080- das Erkunden unbekannter Inseln und Gebiete. Vormals versperrte Höhleneingänge oder Wegpassagen werden mit neuem Equipment wie Schlüsseln, Bomben oder Pfeil und Bogen passierbar und eröffnen euch so auf Inseln, die ihr eigentlich schon längst erforscht hattet, ganz neue Abschnitte! Dabei hatten wir aber nie das Gefühl aufgezwungenem Backtracking zum Opfer zu fallen, das die Spielzeit künstlich strecken soll! Jede Minute in Oceanhorn -l10080- ist ein wahres Vergnügen. Ganz wie in „Zelda“ macht sich beinahe jeder Schwertstreich durch hohes Gras bezahlt; so findet ihr Herzen, die eure Gesundheit auffrischen, Mana, Pfeile und mehr. Offenbart sich eines der vier äußerst seltenen Herzgefäße, dann bekommt ihr ein weiteres Herz zu eurer Gesundheit dazu.
-b5-Die Steuerung ist dabei ebenso simpel wie befriedigend. Indem ihr auf dem Bildschirm den Finger wie auf einem D-Pad hin und her bewegt, steuert ihr den kleinen Abenteurer über die Inseln Arkadiens, während ihr mit drei Buttons auf der rechten Seite den Rest erledigt. Der Aktions-Button lässt euch euer Schwert schwingen, Räume betreten, mit Personen reden, Kisten schieben und, Krüge und Steine aufnehmen und auf Gegner oder Schalter der vielen kleinen Puzzle-Elemente werfen. Mit dem Item-Button wählt ihr zwischen den sekundären Gegenständen wie einem Zauber, Schild, Bogen oder Bomben und benutzt diese dann mit dem entsprechenden Button. Das alles geht nach kurzer Zeit so unglaublich intuitiv und leicht von der Hand, dass wir uns in regelmäßigen Abständen das dämlich vergnügte Grinsen vom Gesicht wischen mussten.
Die riesige Welt in all ihrer Abwechslung und Schönheit, bevölkert von allerhand liebevoll designten Wesen, sieht einfach atemberaubend gut aus und lässt euch, soviel sei versprochen, so schnell nicht mehr los! Einmal in die Weiten Arkadiens eingetaucht, vergesst ihr garantiert mal, an eurer Haltestelle aus- oder in den Bus einzusteigen, wenn ihr den Titel unterwegs spielt.
Oceanhorn -l10080- ist ein ganz heißer Anwärter auf den Titel für das beste iOS-Spiel des Jahres 2013. Nach rund fünf Stunden Spielzeit haben wir in der Redaktion gerade einmal rund ein Viertel des Spieles hinter uns gebracht und können es kaum erwarten, endlich weiterzuzocken. Eine berührende Geschichte um Hoffnung, Liebe und Mut, die atemberaubend große Welt Arkadiens mit all ihren kleinen und großen Inseln, den weitverzweigten Dungeons und furchterregenden Bossgegnern, diese unfassbar gut gelungene Steuerung, das kurzweilige Gameplay sowie die dabei langwährende Motivation und nicht zuletzt eine musikalische Untermalung, wie sie gelungener kaum sein könnte, machen aus Oceanhorn -l10080- ein wahres Juwel des Mobile Gaming. Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt weder Werbung noch IAPs in der im Download gerade einmal 170MB kleinen Abenteuer-Wucht! Den Preis von 7,99€ ist es allemal wert und hat nur eines verdient: unsere Höchstwertung!