Dass die Jungs von RedLynx was drauf haben, konnte man bereits in zeinigen iOS-Spielen und auf den großen Konsolen erleben. Genannt seien hier nur Titel wie „Trials HD“ oder auch „DrawRace 2“ seien hier nur genannt. Nun hat die finnische Entwicklerschmiede einen neuen Titel vorgelegt, der von Ubisoft im AppStore veröffentlicht wurde: MotoHeroz. Das Spiel ist wieder ein Trial-Racer, diesmal im spaßigen Comic-Look. Wir haben ihn getestet.

-b1-„MotoHeroz“ ist ein Mix aus Trial-Spiel, Fun-Racer und Plattformer. In 6 Welten, die in jeweils 5 Levels unterteilt sind, dürft ihr euch auf die Jagd nach hartumkämpften Bestzeiten machen. Und hartumkämpft ist hier wörtlich zu nehmen, da „MotoHeroz“ bei den Zeitvorgaben die Messlatte schon recht hoch legt. Vor jedem Rennen wird euch die Zeit angezeigt, die es zu schlagen gilt, um mindestens einen Stern zu ergattern – der Weg zum nächsten Level. Ebenfalls angezeigt wird die Zeit des Spielers, der in der weltweiten Rangliste vor euch steht. Das sorgt für den Extraschub Wettbewerbsstimmung und lässt richtiges Renn-Feeling aufkommen – obwohl man nicht direkt gegen andere Spieler antritt. Die jeweiligen Zeiten der virtuellen Gegner werden im Rennen als Geisterwagen angezeigt, ihr müsst euer Bestes geben, um die Zielmarkierung optimalerweise diesen zu erreichen.
-b2-Im Spiel selbst steht euch in jeder Welt ein anderes Fahrzeug zur Verfügung. Ihr müsst diese jedoch erst nach und nach freischalten, indem ihr fleißig Sterne sammelt. Von denen gibts zur Belohnung nach jedem Rennen bis zu 3 Stück, wobei wir ja schon auf den knackigen Schwierigkeitsgrad hingewiesen hatten, der euch erwartet, wenn ihr versucht, die 3-Sterne-Zeit zu schlagen. Dieses Kunststück wird euch zweifelsfrei nicht gelingen, ohne eure Racer durch entsprechende Upgrades aufzumotzen. Verbessern lassen sich die Eigenschaften Geschwindigkeit, Beschleunigung und Item-Dauer. Doch das kostet richtig Kohle, die es entweder auf der Rennstrecke selbst durch Münzen zu sammeln gilt bzw. je nach Renn-Resultat als Belohnung eingesackt werden. Alternativ – und das finden wir dann doch schon etwas heftig und übertrieben – kann jedes Fahrzeug für einmalig 2,99€ komplett aufgemotzt werden – ein Unterfangen, das im Spiel selber ewig dauert, trotzdem aber unserer Meinung nach nicht empfehlenswert ist. Wo bleibt denn da der Ehrgeiz
-b3-„MotoHeroz“ wartet aber auch mit positiven Überraschungen auf. So sind auf den hügelreichen Strecken Schatzkisten versteckt, die euch, wenn ihr sie findet, ein nettes Sümmchen beschert. Interessant deshalb, weil es einer komplett anderen Herangehensweise bedarf, um die goldbestückten Kisten zu erreichen, denn dann geht es nicht mehr um die Zeit, sondern da kommen fast schon Puzzle-Elemente zu Tage. Ihr müsst Sprünge teilweise rückwärts ausführen, um auf höhere Ebenen zu gelangen, auf denen die Schatztruhen gut versteckt platziert sind. Das ist ein nettes Detail und sorgt für Abwechslung.
Und auch die auf den Strecken verteilten PowerUps sorgen für frischen Wind im mit zahlreichen Vertretern schon gut bestückten Genre. So verhelfen euch die verschiedenen Items zu einem kurzzeitigen Geschwindigkeits-Boost, eine Jetpack lässt euch große Höhenunterschiede mit Leichtigkeit überwindet (vorausgesetzt ihr meistert die nicht ganz leichte Steuerung des Raketenantriebes), Sprungfedern katapultieren euch über kleinere Hindernisse. Mit Saugnäpfen an den Reifen werden steile Passagen zum Kinderspiel, der Sound, den euer Fahrzeug beim Erklimmen eben genannter von sich gibt, ist einen Schmunzler wert.
-b4-Die Fahrzeug-Physik ist ein weiterer Glanzpunkt des Spiels. Um euren Racer perfekt durch den Parkour zu steuern, müsst ihr Geschwindigkeit und Winkel des Fahrzeugs präzise kontrollieren, um keine Zeit zu verlieren. Dabei gilt es die Mischung zwischen unkontrollierter Höchstgeschwindigkeit und vorsichtigem Vorantasten zu finden, um die Jumps und Loopings wie ein Meister zu durchfahren. Abwechslung verschaffen die über das ganze Spiel verteilten Herausforderungen unkonventioneller Natur. Beispielsweise müsst ihr vor den anderen Renn-Teilnehmern davonfahren, mit der Zielflagge auf dem Dach, die die anderen Teilnehmer nicht erreichen sollten. Oder es geht nicht um die schnellste Zeit, sondern darum, den weitesten Sprung zu absolvieren. Diese Ansätze sorgen für frischen Wind und haben uns gut gefallen.

-b5-Die Grafik ist zwar in einem Funracer nicht unbedingt die wichtigste Komponente, doch schadet es natürlich nicht, wenn sie – wie in „MotoHeroz“ – ganz hübsch aussieht. Der Look hat ohne Frage einen ganz eigenen Charme, ein wenig comichaft, aber nicht zu kitschig. Texturen als auch Effekte sehen gut aus. Die verschiedenen Flitzer sind spritzig-frech designt und auch die unterschiedlichen Welten, haben alle einen individuellen Style. Am besten hat uns die Future-Welt mit ihrer minimalistischen Farbgebung und den coolen Effekten gefallen.
Auch der Sound ist eine wichtige Komponente in diesem Genre. Kein Rennspiel-Feeling ohne röhrende Motoren und quietschende Reifen! „MotoHeroz“ macht diesbezüglich einen ordentlichen Job. Alle Fahrzeuge haben einen eigenen Motoren-Sound, Effekte hören sich solide an, die Musik tut ihr übriges.

Simpel wie jeher sorgen bei der Steuerung ein paar Fingertipps fürs Vor-, bzw. Rückwärtsfahren. Über Buttons auf der linken Bildschirmseite lässt sich das Fahrzeug um die eigene Achse rotieren, um nach einem Sprung perfekt aufzukommen und keinen Speed zu verlieren. Ein Tipp auf den Item-Button aktiviert dieses. Ein großer Kritikpunkt ist allerdings, dass es keine Steuerung der Fahrzeugneigung über den Bewegungssensor des Gerätes gibt, was eigentlich bei einem Vertreter in diesem Genre aus unserer Sicht Pflicht ist.

MotoHeroz“ ist ein sehr ordentlicher Trial-Racer, der Dank frischer Features und knackiger Zeitvorgaben motiviert. Beim angesetzten Schwierigkeitsgrad sollte man nicht bei den ersten Fehlversuchen die Flinte ins Korn werfen. Die Steuerung funktioniert ordentlich, auch wenn uns die Unterstützung des Neigungssensors fehlt. Der Look ist gut, der Sound ebenfalls, der Umfang mit 30 Levels ordentlich.