Knapp ein Jahr nach PC- und Konsolenrelease von LEGO® Der Herr der Ringe -l13136- dürfen wir Frodo und Co seit wenigen Tagen nun auch endlich auf unseren heißgeliebten iPhones und iPads quer durch Mittelerde lotsen. Ob sich der 4,49€ teure Download des klötzchen-lastigen Jump’n’Run Abenteuers für euch lohnt, lest ihr in unserer Review.
-b1-Wer bereits das Vergnügen hatte, die putzigen Plastik-Männchen durch Franchise-Titel wie „Star Wars“, „Harry Potter“ und „Batman“ zu steuern, der wird mit dem Spielprinzip hinter LEGO® Der Herr der Ringe -l13136- sofort zurechtkommen. Wie eh und je rätselt, hüpft und kämpft ihr euch euren Weg durch die detailverliebten Umgebungen, immer auf der Suche nach den begehrten Lego-Steinen, mittels derer ihr im Shop Charakter-Packs, Hinweisschriftrollen und allerlei ebenso witzig wie sinnlose Albernheiten wie übergroße Köpfe und Helium-Stimmen, aber auch Charakter-Token-Detektoren erwerben könnt. Die sage und schreibe 95 spielbaren Figuren, schaltet ihr einerseits durch einmaliges Durchspielen der Story frei, andererseits lassen sich auch immer wieder sogenannte Charakter-Tokens in der Spielwelt aufspüren.
-b2-In jedem Abschnitt geht es in erster Linie um Teamwork, denn jeder Charakter bringt andere Spezialfähigkeiten mit, derer ihr euch abwechselnd bedienen müsst, um in der Story voranzuschreiten. Sam kann mit seinem Zunderstein Feuer entfachen und mit der Gießkanne Pflanzen zum Sprießen bringen, während Pippin mit seiner Angel auch aus dem tiefsten Brunnen dringend benötigte Gegenstände herausfischt. Dies dürfte wohl eine Anspielung auf Pippins Missgeschick in den Minen von Moria sein, als er ungeschickt einen Eimer mitsamt meterlanger Kette und Zwergenskelett in einen Brunnen beförderte und so ganz Moria von der Anwesenheit der Gefährten in Kenntnis setzte.
-b3-Solche Sequenzen Anspielungen finden sich immer wieder und zaubern, genauso wie die grandios inszenierten Zwischensequenzen das ein oder andere Lächeln auf viele Fan-Gesichter. Bereits im Vorspann fällt einem der 9 Menschenkönige ein Ringe aus den Händen worauf er ihn gerade noch mit dem Fuß am Wegrollen hindern kann. Einige dieser humorvollen Einlagen scheinen auf den ersten Blick beinahe eine Spur zu flach, die charmante Art und Weise der gesamten Inszenierung lassen einen darüber zumeist hinwegsehen, denn gerade das macht die Lego-Ableger mit aus.
-b4-Anstelle des typischen Murmelns und Grunzens sind teilweise originale Sprachstücke aus den Filmen und professionell eingesprochene Synchronisationen gerückt. Die teils etwas holprige Lokalisierung funktioniert indes nicht hundertprozentig, so sprechen Gandalf und Frodo in den Zwischensequenzen Englisch, um sich gleich darauf im Spiel selbst wieder auf Deutsch zu unterhalten, während Bildschirmtexte teilweise in der einen und teilweise in der anderen Sprache abgebildet wurden. Unser Tipp: Im Menü ganz einfach Englisch auswählen. Vorausgesetzt natürluch, ihr seid dieser Sprache einigermaßen mächtig,. Wobei die Anweisungen sollten auch moderat begabte Sprachlegasteniker gerade noch begreifen können und so kommt man beispielsweise in den Genuss der beruhigend sonoren Stimme von Sir Ian McKellen als Gandalf.
Unabhängig von der Synchro gibt es den umwerfend guten Original-Soundtrack von Star-Komponist Howard Shore auf die Ohren. Mitreißender und monumentaler kann Musik kaum sein. Wer die Bücher gemocht und die Filme geliebt hat, der wird hier hundertprozentig auf seine Kosten kommen, denn es ist einfach toll, sich der Geschichte um den Ringträger Frodo Beutlin und seine Gefährten auf eine unbefangenere, beinahe kindlich naive Art zu nähern und die Helden noch einmal auf ihrer Reise durch ganze 18 Level bis zum dramatischen Ende am Fuß des Schicksalsberges zu begleiten.
-b5-Einzig die Steuerung gibt selten Anlass zu ausgelassener Freude. Zwar könnt ihr jederzeit zwischen zwei verschiedenen Layouts wählen, einmal mit einem virtuellen D-Pad unten links und drei Buttons zum Schlagen, Springen und für die Spezialfähigkeit. Oder aber ihr begnügt euch mit einer sehr intuitiven Steuerung, bei der ihr keinerlei Buttons auf dem Screen habt. Beide Varianten funktionieren mittelprächtig – mehr aber auch nicht. Gerade in Gefechten mit mehreren Feinden ist das Geschehen bei der zweiten Variante, bei der die anzugreifenden Feinde als auch die eigene Spielfigur per Tap berührt werden müssen, um verschiedene Angriffe auszuführen, gerade auf dem iPhone mitunter zu klein dargestellt, um die richtigen Eingaben schnell und problemlos einzugeben. Dies kann mitunter das eine oder andere Herz eurer Lebensenergie kosten. Die Kamera könnt ihr mittels Tap und Swipe auf dem Auge am linken Bildschirmrand verändern.
LEGO® Der Herr der Ringe -l13136- bleibt dem bewährten Konzept treu, dass sich in den Ablegern von Harry Potter, Batman und Co erfolgreich etabliert hat, und macht einen nahezu durchweg positiven Eindruck. Fans der Serie werden einen Heidenspaß haben, mit Frodo vor heranpreschenden Nazgul zu fliehen, mit Hilfe von Gandalfs Zauberkünsten versperrte Passagen in den Minen Morias freizuräumen oder mit Legolas einen riesenhaften Mumakil niederzustrecken. Die detaillierten Umgebungen laden zum Entdecken ein, während ihr zu den monumentalen Klängen des grandios guten Original-Soundtracks durch die Weiten Mittelerdes reist und Frodo bei der Vernichtung des einen Ringes kräftig unter die Arme greift. Die Schwächen bei der Steuerung oder Kameraführung können die sympathischen Figuren nahezu problemlos durch eine stilsichere Inszenierung und die charmant humorvollen Einlagen kompensieren. Für 4,49€ gibts hier viel Spiel fürs Geld.