Wenn wir Spiele wie FTL: Faster Than Light -l13161- spielen, dann scheint die Welt still zu stehen. An Tagen wie diesen erwischen wir uns immer wieder dabei, wie wir verträumt aus dem Fenster schauen und der Scheibe aus tiefstem Herzen ein Danke entgegen hauchen. Ein Danke, das den Menschen gilt, die Spiele wie FTL überhaupt erst ermöglicht haben, indem sie ihr hart verdientes oder von Oma im Umschlag zugestecktes Geld in eine Idee investiert haben, die ihnen nach einer guten aussah. FTL: Faster Than Light -l13161-, dass ursprünglich im September 2012 für PC erschienen und durch das wunderbare Konzept des Crowdfunding finanziert worden war, hat nun endlich den Sprung aufs iPad geschafft. Ob das Weltraum-Abenteuer tatsächlich eines ist, lest ihr in unserem Test.
-b1-In FTL: Faster Than Light -l13161- habt ihr die Kontrolle über ein Schiff der Galaktischen Föderation. Dass ihr nicht einfach so zum Spaß durch die Weiten des Alls schippert, wird bereits früh im Tutorial deutlich, in dem ihr lernt, euren Raumgleiter mit all seinen Systemen vernünftig zu kontrollieren. Ihr befindet euch auf einer wichtigen Mission, bei der ihr überlebenswichtige Daten und Informationen zum Stützpunkt der Föderation transportieren und der Rebellen-Flotte, die euch dicht auf den Fersen ist, dabei immer ein Stück voraus sein müsst.
-b2-Bevor ihr die Kestrel, so die Bezeichnung eures ersten Schiffes, sicher in der heimatlichen Raumstation vertäuen könnt, müsst ihr das ein oder andere Gefecht überstehen, euer Schiff mit Waffen- und anderen Upgrades aufrüsten und Entscheidungen treffen, die nicht nur über den Erfolg eurer Mission, sondern in erster Linie das Leben jedes eurer Crew-Mitglieder direkt betreffen. Und um Leben und Tod geht es schneller als ihr denkt, denn auch, wenn sich FTL: Faster Than Light -l13161- zu Beginn noch so gemächlich spielt wie die Bläser im Auftakt von „An der schönen blauen Donau“, wird aus der ruhigen Kreuzfahrt ratz fatz ein hektisches Chaos voller Trümmer und Tod.
-b3-Euer Schiff verfügt über zweierlei System: Das Hauptsystem ist von eurem Reaktor abhängig und einzelne Systeme wie Waffen oder die Sauerstoffversorgung müssen mit Kernenergie gespeist werden, um zu funktionieren. Anders als die Subsysteme wie die Schiffs-Steuerung, ein Sensor, der es euch erlaubt, den inneren Aufbau gegnerische Schiffe einzusehen und die Türsteuerung. Die wird wichtig, wenn beispielsweise feindlicher Beschuss dafür sorgt, dass ein Feuer ausbricht, das sich leicht in den Griff bekommen lässt, indem ihr die Luft aus dem Raumschiff austreten lasst und das Feuer so erstickt. Problematisch wird es in Situationen, in denen Feinde durch massiven Beschuss mehrere eurer Systeme gleichzeitig lahm legen, denn dann gilt es eine ruhige Hand und einen ebenso kühlen Kopf sowie den Überblick zu behalten. Zur selben Zeit müsst ihr dann eure Waffen auf den Gegner abfeuern, Crew-Mitglieder im Schiff zu den beschädigten Systemen schicken und Kernenergie entsprechend zwischen den einzelnen Einrichtungen verteilen. Glücklicherweise könnt ihr das Spielgeschehen jederzeit pausieren und während der Unterbrechung sogar Befehle geben, die nach dem Fortsetzen sofort ausgeführt werden. Das sorgt dafür, dass ihr selbst in der größten Hektik die Zeit habt, um die Situation vollständig zu überblicken und Probleme gezielt anzugehen.
-b4-Habt ihr ein Gefecht heil überstanden, lässt das besiegte Schiff ‚Scrap‘ zurück. Darin findet ihr Treibstoff, Munition und Geld sowie hin und wieder neues Equipment oder Waffen, die ihr im Menü direkt in euer Schiff implementieren dürft. Der Weltraum ist in Sektoren und diese wiederum in mehrere Orte aufgeteilt, die ihr anfliegen könnt. Nach jedem Flug werdet ihr mit zufällig generierten Situationen konfrontiert, die meistens eine Entscheidung von euch verlangen: Überlasst ihr einem Föderations-Schiff in Not ein wenig Treibstoff und hofft, dass ihr im nächsten Sektor möglichst schnell einen Shop findet, in dem ihr eure eigenen Reserven aufstocken könnt, oder ignoriert ihr den Hilferuf? Nehmt ihr einen Kriegsflüchtling auf, obwohl ihr dessen Gesinnung nicht einschätzen könnt? Bezahlt ihr den geforderten Wegzoll eines Piratenschiffes oder greift ihr die Übeltäter ohne zu zögern an und verpulvert Munition, die in der nächsten Situation eventuell viel wichtiger gewesen wäre?
-b5-Entscheidungen wie diese treffen euch beim Spielen immer wieder unvermittelt und sorgen dafür, dass FTL: Faster Than Light -l13161- einen auch nach stundenlangem Zocken immer noch überrascht. Was das Weltraumstrategie-Abenteuer zum Hit macht, ist nicht nur die endlose Spieltiefe, fordernde Anspruch und der Riesenumfang, sondern vor allem auch die Steuerung, die sich anfühlt, als wäre FTL: Faster Than Light -l13161- ursprünglich nicht für PC entwickelt, sondern eigentlich auf die Gesten-Steuerung eines iPads ausgelegt worden. Mit intuitiven Wisch-Gesten ruft ihr Schiffs-Systeme auf, verteilt Energie, wählt Crew-Mitglieder aus und schickt diese von A nach B. Im Menü manövriert ihr euch problemlos durch übersichtlich gestaltete Upgrade- und Equipment-Punkte und blättert zum Beispiel durch eure freigespielten Schiffe. Dazu gesellt sich noch eine stimmige Präsentation.
Heute ist so ein Tag, an dem wir mal wieder ein Danke hauchen, denn FTL: Faster Than Light -l13161- macht alles richtig, was Star Command -l12462- und Out There -l13568- können und legt bei allem einfach noch mal eine Schippe drauf! Wir sind schlichtweg beeindruckt von der tollen Portierung, der simplen intuitiven Steuerung und dem stundenlangen Spielspaß. Dabei haben wir noch nicht einmal erwähnt, dass die iPad-Version inklusive der „Advanceed Edition“ daherkommt, die vor Spielbeginn in den Optionen aktiviert werden kann und noch einmal mehr freischaltbare Schiffe, mehr Upgrades, mehr Technologien und mehr Situationen beinhaltet. Schade ist einzig, dass eine deutsche Portierung fehlt.