Einmal Bagger, Kranwagen und Kipplaster fahren sind wohl die Träume zahlloser Männer da draußen. In der Realität dürfte dies – es sei denn, man hat damit arbeitsbedingt zu tun – nur selten in Erfüllung gehen. Im gestern neu im AppStore erschienenen iOS-Spiel Bau-Simulator 2014 -l13087- von Astragon Software und Weltenbauer hingegen ist dies zumindest virtuell machbar. Wir hatten euch ja bereits vor einigen Stunden über den Release der 2,69€ teuren Universal-App informiert. Nun wollen wir – wie versprochen – noch einmal etwas detaillierter aufs Gameplay eingehen und euch den Titel in diesem Testbericht genauer vorstellen.
-b1-Du erbst die Baufirma deines Onkels. Der letzte verbliebene Mitarbeiter Hans-Peter begrüßt dich auf dem Hof des Unternehmens, das früher mal richtig gebrummt hat, mittlerweile aber nur noch vor sich hinsiecht. Nun ist es an dir, dies zu ändern und die Firma zurück zu altem Glanz zu führen. Am Anfang erwartet dich erst einmal ein Tutorial, dass wir dir als Anfänger auf jeden Fall auch ans Herz legen würden. Als erstes fährst du mit einem kleinen LKW zum Bauhof, um dort einen Container abzuholen. Dabei wirst du mit der Steuerung vertraut gemacht. Die Lenkung während der Fahrt mit den Baumaschinen erfolgt standardmäßig über die Neigung des Gerätes. Alternativ kannst du dies im Menü aber auch über Slider einstellen.
Bist du an einem Auftragsort angekommen, an dem z.B. ein Container verladen oder eine Grube ausgehoben werden muss, schaltest du vom Fahr- in den Aktionsmodus. In diesem kannst du dann den Ausleger, den Arm des Baggers, Kräne etc. bewegen. Dabei hat jede Maschine eine individuell umgesetzte Steuerung. Entweder probierst du es selber aus – die Umsetzung ist meist recht intuitiv und über virtuelle Joysticks gelöst – oder du spielst vorher die einzelnen Tutorials zu den verschiedenen Baumaschinen durch. Da sich der Titel aber primär an Männer richtet und diese ja meist nach dem Prinzip „Learning by Doing“ verfahren, stellt sich diese Frage den meisten Usern wohl nicht, was aber auch kein Problem darstellen dürfte.
-b2-Im Auftragsmenü siehst du die aktuellen Ausschreibungen, die du je nach Wahl annehmen kannst. Durch das Ausführen der Aufträge verdienst du je nach Umfang mehr oder weniger Geld. Mit diesem kannst du dir dann z.B. neue Maschinen kaufen und dich um Lizenzen der Stadt kümmern, um weitere und größere Aufträge annehmen zu können und so das Baugeschäft deines verstorbenen Onkels wieder zum Laufen bringen. Reicht dein Geld hierfür nicht aus, muss du entweder mehr Geduld an den Tag legen und weitere Aufträge ausführen oder kannst alternativ Geld via IAP einkaufen. Dies sollte aber nach unseren bisherigen Erkenntnissen rein freiwillig sein.
-b3-Wer die Zeit des Transports der Baugeräte von A nach B sparen möchte, der kann sich diese auch im Kartenmenü zum jeweiligen Einsatzort liefern lassen. Das spart Zeit, schmälert aber deinen Gewinn um die Lieferkosten, was aber bei fortgeschrittenem Spielstand und vielen abgespulten Kilometern sicherlich das eine oder andere Mal willkommen ist. Zudem kannst du nach gewisser Zeit auch Aufträge wie das Ausbaggern einer Grube von Mitarbeitern übernehmen lassen. Das ist sehr hilfreich und sinnvoll, da sonst die immer gleichen Abläufe doch recht schnell monoton werden.
-b4-Die Grafik ist vielleicht nicht mehr zu 100% zeitgemäß, weiß aber mit vielen kleinen, liebevollen Details (z.B. sich öffnende Schranken und Tore) zu gefallen. Die 14 lizensierten Baumaschinen von Liebherr, MAN und Still selbst sind detailgetreu nachgebaut und haben uns gut gefallen. Zudem gibt es eine große, frei befahrbare Stadt inklusive Umland, in der es Aufträge abzuarbeiten gilt. Für dieses Genre absolut im Soll und kein Grund für Kritik.
Beim Sound haben wir etwas die Arbeitsgeräusche vermisst. Es dominieren die brummenden Motoren der Maschinen, aber z.B. eine Palette wird vollkommen lautlos auf eine LKW-Ladefläche abgesetzt, auch wenn dies mal etwas unsanfter passiert. Hier hätten wir uns noch ein paar mehr Soundeffekte gewünscht, die noch mehr Feedback über die eigenen Handlungen auf dem Bildschirm abgeben.
-b5-Zu der Steuerung haben wir ja bereits ein bisschen gesagt. Sie ist durchaus komplex, aber trotzdem gut umgesetzt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kann man mit etwas Talent jede der großen Baumaschinen problemlos bedienen. Manchmal ist es etwas nervig, wenn man situationsbedingt (z.B. beim Baggern) immer zwischen Aktions- und Fahrmodus hin- und her switchen muss. Das ist aber für ein so komplexes Spiel wie hier vorliegend kaum anders zu lösen, wenn man das Display nicht mit tausenden Buttons und Joysticks überladen möchte. Von daher ist das Meckern auf hohem Niveau. Die Kameraposition kann übrigens per Wischer auf dem Display frei bewegt werden, was für eine bessere Übersicht oft sehr wichtig ist. Beachtet werden sollte aber, dass sich der Titel am besten auf einem iPad spielen lässt, da die Bedienelemente auf einem iPhone und iPod touch doch recht klein sind.
Ohne Zweifel ist Bau-Simulator 2014 -l13087- ein sehr spezielles iOS-Spiel, das nicht jedermanns Geschmack trifft. Wer aber gerne Simulationen mag und schon immer mal mit Bagger, Kranwagen und Co auf dem Bildschirm interagieren wollte, der findet in dieser Universal-App einen klasse umgesetzten Titel wieder, der durch Komplexität und Realitätsnähe zu punkten weiß. Bis auf wenige Details toll gelungen.