Nach gerade einmal gut einer Woche im neuen Jahr 2014 ist mit Archangel -l13352- ein vielversprechendes RPG im AppStore erschienen. Die Koproduktion von Publisher Unity Games und Entwicklerstudio Black Tower Studios ist 417 MB groß und führt euch in der Rolle eines Erzengel in den finalen Kampf gegen die Mächte des Bösen. Wir haben uns die Flügel vom letzten Karneval auf den Rücken geschnallt und mächtig Hiebe ausgeteilt. Wie es war, lest ihr in unserem Test!

-b1-Nach einer äußerst spärlichen Einführung in die Thematik mittels langweiliger Textboxen und einer vermeintlich dramatisch inszenierten Kamerafahrt um den Protagonisten herum befindet ihr euch direkt mitten im Spiel. Aus der Vogelperspektive blickt ihr nicht nur auf den Erzengel der Gerechtigkeit, sondern auch auf eine karge, felsige Landschaft hinab, die im graubraunen Nichts zu schweben scheint. Nachdem ihr per simplem Fingertap einen Wegpunkt in die Gegend gesetzt habt, macht sich der schwerbewaffnete Engel im Laufschritt auf den Weg. Was uns gleich zu Beginn auffällt: Nicht immer wird ein Laufbefehl einwandfrei umgesetzt. Wollt ihr spontan die Richtung ändern, zickt die Steuerung schon das ein oder andere Mal ein wenig.
-b2-Noch schlimmer wird es, wenn ihr euch mitten im Kampfgetümmel befindet und versucht, wegzulaufen und gleichzeitig mit der Fernattacke die herannahenden Feinde in Schach zu halten. Da kann es schon mal passieren, dass ihr anstatt einen vernichtenden Feuerball auf die Gegner zu schleudern, einen Laufbefehl direkt in den feindlichen Aufmarsch hinein setzt und so geradewegs in euer Verderben rennt. Mit ein bisschen Übung werden solche versehentlichen Befehle glücklicherweise seltener und somit bleibt das Frust-Level gering.
-b3-Der Kampf ist das Herzstück in Archangel -l13352-. Das Besondere: Im fortlaufenden Spiel erlernt ihr nach und nach wertvolle Gesten, mittels derer ihr Tod und himmlisches Verderben über die teuflischen Diener bringt. Ein geschriebenes kleines “r” sorgt für einen feurigen Meteoritenregen, der Feinde einfach unter sich begräbt, während ein “v” eine Frostnova erzeugt. Besonders gut gefallen hat uns die das Wiederbeleben gefallener Feinde. Indem ihr einen Kreis um getötete Gegner zieht, erstehen diese wieder auf und kämpfen für kurze Zeit an eurer Seite!
-b4-Die Fähigkeiten werden nach und nach im fortschreitenden Spielverlauf freigeschaltet. Interessant ist das Gesundheitssystem. Jeder besiegte Gegner bringt nicht nur einen kleinen Geldbetrag ein, sondern füllt auch eure “Macht”, eben eure Gesundheit ein Stück weiter auf. Diese ist in verschiedene Stufen unterteilt, von denen jede als ein Multiplikator funktioniert. Je nachdem, wie viel Macht ihr also gerade habt, bringen gefallen Feinde euch mehr oder weniger Geld. Sinkt die Leiste auf Null, müsst ihr es noch einmal von einem der fair verteilten Checkpoints versuchen.
-b5-Eure Ausrüstung, namentlich Waffe, Schild, Rüstung und Amulett, findet ihr entweder während der Missionen oder kann gegen bare Münze im Shop erworben werden. Nett fanden wir die Idee, alle gefundenen Gegenstände nach einem erfolgreich abgeschlossenen Level in einer Wette aufs Spiel zu setzen. Bringt man die darauffolgende Mission ebenfalls mit Erfolg zu Ende, bekommt man 25% des Wertes aller Gegenstände beim Verkauf der doppelt vorhandenen Dinge.

So richtig überzeugen konnte uns Archangel -l13352- letztendlich aber nicht. Schuld daran, ist zum einen die furchtbare Kamera, die einen dank des kleinen Bildausschnittes kaum 10 Meter weit blicken lässt und einen regelmäßig in eine riesige Horde hineinlaufen lässt, die man besser erst einmal aus der Distanz ausgedünnt hätte, und zum anderen das leider doch sehr repetitive Gameplay. Denn im Endeffekt ist Archangel -l13352- nichts anderes, als ein Arena-Brawler, indem ihr Welle um Welle an Feinden erledigt. Zwar wird das Kämpfen abwechslungsreicher je länger ihr spielt, da ihr neue Fähigkeiten hinzugewinnt, trotzdem konnte uns das Abenteuer der latent aggressiven linken Hand Gottes nicht wirklich motivieren, obwohl Archangel -l13352- einen eigentlich logischen, aber immer noch unkonventionell erscheinenden Schritt in die richtige Richtung wagt und damit das Kämpfen auf dem iPad zu einer fulminanten Gesten-Wischerei macht. Die verschiedenen Fähigkeiten mit der richtigen Bewegung auszulösen und so Verderben über die abtrünnigen Armeen der Finsternis zu bringen, macht Spaß! Eine fehlende Story und ordentliche, aber auch nicht überragende Grafik sorgen zusammen mit dem immer gleichen Gameplay aber am Ende nicht gerade für eine himmlische Bewertung! Wenigstens gibts eine deutsche Lokalisierung und iCloud-Support.