Kommen wir endlich zum aus unserer Sicht Highlight des gestrigen Spiele-Donnerstags: Anomaly 2 -l12278- von Chillingo und 11 Bit Studios, das wir euch nun in diesem Testbericht genauer vorstellen wollen. Nachdem wir den Titel bereits auf der gamescom anspielen durften, ist er nun endlich im AppStore erhältlich. Der Download der 1,2 Gigabyte großen Universal-App, der Nachfolger von Anomaly Warzone Earth -l9125- und Anomaly Korea -l11557-, muss mit 4,49€ bezahlt werden.

-b1-Die Größe ist vor allem der atemberaubenden Grafik geschuldet. Diese war in den beiden Vorgängern bereits hervorragend, ist nun aber noch ein deutliches Stück besser geworden. Tolle Effekte, zahllose Details und eine Tiefe und Farbbrillanz, die ihresgleichen sucht. Denn Entwickler 11 Bit Studios hat versucht, das bereits für PC und Mac verfügbare Spiel so gut es geht und ohne großartige Einschränkungen auf die mobile Plattform zu portieren. Diese grafische Klasse hat aber leider auch ihre Tücken, denn ihr solltet beachten, das mindestens ein iPhone 4S, iPad 2 oder neuer erforderlich ist. Und selbst auf einem neu gestarteten und „aufgeräumten“ iPad 3, das sicherlich noch sehr weiter verbreitet ist (weshalb wir es auch als eines von mehreren Testgeräten verwendet haben), mussten wir zeitweise leichte Ruckler feststellen, die aber nur wenig störten.

-b2-Aber kommen wir erst einmal zu Story und Gameplay: die Erde ist mittlerweile ein Eisplanet, die außerirdischen Maschinen haben den Kampf gegen die Menschen gewonnen. Du musst wieder eine kleine Truppe von Fahrzeugen durch zahlreichen Level der Story-Kampagne (mit je vier Schwierigkeitsgraden) lotsen. Dabei ist eine Mission wieder in zwei Phasen unterteilt. Zuerst planst du die Zusammenstellung deines Trupps und die einzuschlagende Route entsprechend der dir gestellten Aufgaben sowie dem möglichst geringsten Widerstand in der taktischen Ansicht. Danach geht es dann aufs Schlachtfeld und du schaust zu, wie sich deine Einheiten ihren Weg durch die feindlichen Linien bahnen.
-b3-Natürlich bist du dabei nicht zur Tatenlosigkeit verdonnert, sondern musst PowerUps von getöteten Feinden einsammeln und diese im richtigen Moment auch wieder einsetzen. Damit lassen sich beschädigte Einheiten reparieren und diverse Unterstützung und Verbesserungen aufrufen. Zudem solltest du unterwegs möglichst viel Carusaurum abbauen, denn mit diesen Kristallen kannst du deine Einheiten auch auf dem Schlachtfeld upgraden und neue Einheiten dazu ordern. Ziel ist es – wie bereits aus den beiden Vorgängern bekannt – die Route bis zum Levelausgang zu absolvieren, ohne den kompletten Konvoi zu verlieren. Passiert dies einmal, kannst du dich aber zum letzten Checkpoint zurücksetzen lassen.
-b4-Die größte Neuerung ist (neben dem Multiplayer-Modus, auf den wir unten noch eingehen) sicherlich die Tatsache, dass sich die Einheiten per Doppeltap nun in Kampfroboter verwandeln können. Diese haben ihre Vorteile (z.B. zwei voneinander unabhängige Waffen), aber auch Nachteile (z.B. eine geringere Reichweite als die Fahrzeuge). Dadurch kommt noch etwas mehr strategischer Tiefgang ins Spiel, da man situationsbedingt entscheiden muss, welche Variante aktuell die beste Lösung ist, um die zahllosen Türme zu eliminieren. Ansonsten ist das Gameplay genauso hochklassig wie in Anomaly Warzone Earth -l9125- und Anomaly Korea -l11557-. Wer die beiden Vorgänger nicht kennt, wird aber dank eines einleitenden Tutorials auch keinerlei Probleme beim Einstieg haben.
Neu ist auch der Multiplayer -Modus, bei dem du mit einem Freund oder Fremden online gegeneinander spielen kannst. Einer übernimmt dabei die Rolle des angreifenden Trupps, der andere den Aufbau und die Steuerung der verteidigenden Türme. Spaßig und eine gelungene Ergänzung zur Einzelspieler-Kampagne.

-b5-Zur Grafik haben wir ja bereits einleitend etwas gesagt. Dem steht der Sound in nichts nach. Tolle Soundeffekte und dramatische Musik untermalen das optische Feuerwerk passend. Die Sprachausgabe ist leider nur in englischer Sprache, dafür aber mit deutschen Untertiteln. Hier müssen wir aber leider den einen oder anderen Fehler monieren, denn das verwendete Deutsch ist leider nicht immer so ganz astrein. Das soll aber nur ein kleiner Kritikpunkt sein und hat bei uns teilweise auch zu dem einen oder anderen unfreiwilligen Lacher gesorgt.
Die Steuerung erfolgt natürlich weiterhin über gezielte Taps. Am linken Bildschirmrand gibt es eine Menüleiste, über die du zwischen den Ansichten bzw. Menüs hin- und herschalten sowie die PowerUps einsetzen kannst. Dazu gesellt sich noch ein Button, um die Spielgeschwindigkeit hochzustellen und ein Pausenbutton. Einfach und gut.

Anomaly 2 -l12278- bietet bekanntes, punktuell weiterentwickeltes Gameplay in einer grandiosen Inszenierung. Die Neuerungen sind eher punktuell, aber machen Sinn und passen perfekt rein. Die Grafik ist noch einmal besser geworden. Kurzum: ein rundum gelungener Nachfolger der grandiosen Tower-Offense-Reihe mit nur kleinen Kritikpunkten!