Wenn Sie ein echter Gamer sind, dann wollen Sie bestimmt das Beste aus Ihrem Gadget herausholen. Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, in denen Android-Nutzer mit der höheren Rechenleistung ihrer Smartphones im Vergleich zum iPhone geprahlt haben? Damals waren die technischen Daten der Geräte der Marke Apple in der Tat recht dürftig: 256 oder bestenfalls 512 MB Arbeitsspeicher und Single-Core-Prozessoren, die erst 2011 durch Dual-Core-Prozessoren ersetzt wurden, galten keineswegs als leistungsstark. Alles, was iPhone-Besitzer tun mussten, war, sich an die Optimierung zu erinnern, die paradoxerweise auch heute noch ein großer Vorteil gegenüber Android-Geräten ist. Jetzt haben Apple-Nutzer vielleicht nur noch ein Problem – die Wahl der Iphone 11 Hülle.

Obwohl das Angebot an Smartphones der Marke Apple in den letzten Jahren stark gewachsen ist und inzwischen einige Modelle mit nicht gerade den leistungsstärksten Prozessoren umfasst, können Sie auch mit diesen Modellen fast jedes Spiel aus dem App Store mit maximaler Leistung spielen. Die einzige Ausnahme, die uns einfällt, ist der 60 FPS-Modus in Fortnite, der nur auf iPhones und iPads mit A12 oder neueren Prozessoren verfügbar ist. Aber welche Rolle spielt dabei die Optimierung?

Die Spieleentwicklung für iOS erfolgt in der Xcode-Umgebung, die Apple selbst entwickelt hat. In diesem Artikel werden wir nicht näher darauf eingehen, wie sie funktioniert, zumal das Einzige, was Sie über die Umgebung wissen müssen, ihre Kompatibilität mit allen Apple-Geräten und ihrer Hardware ist. Im Grunde genommen ist Xcode für jede Hardwarekombination auf dem iPhone, iPad oder iPod über alle Generationen hinweg voreingestellt. So können sich die Entwickler auf die Optimierung für jeden einzelnen Prozessor und Grafikbeschleuniger konzentrieren, anstatt sich um das Aussehen und die Bedienung ihrer Hardware zu kümmern.

Das ist bei Android überhaupt nicht der Fall. Obwohl Google auch eine eigene Entwicklungsumgebung hat, sind dort nicht alle Hardwarekombinationen vorgeschrieben. Schließlich ist Android ein offenes Betriebssystem, das ausnahmslos von allen Smartphone-Herstellern genutzt werden kann – von Xiaomi und Samsung bis hin zu Umidigi, Ulefone und anderen unbekannten Marken. Google zertifiziert zwar Geräte, aber nur für diejenigen, die für das Recht zur Installation von Google Mobile Services bezahlen. Infolgedessen kommen Geräte mit einer absolut unvorstellbaren Kombination von Funktionen auf den Markt, für die kein vernünftiger Entwickler Spiele anpassen würde.

Es ist noch nicht lange her, dass Google meinte, es sei endlich an der Zeit, über Optimierung nachzudenken. Google selbst weiß, dass sich die fehlende Regulierung in diesem Bereich negativ auf die Qualität der Android-Spiele auswirkt. Aus diesem Grund haben die Hersteller damit begonnen, Markengeräte mit möglichst leistungsfähiger Hardware auszustatten, damit alle Spiele garantiert flüssig laufen, auch wenn sie diese Leistung standardmäßig nicht benötigen. Dieser Ansatz ist jedoch offensichtlich nur eine halbe Sache, so dass Google beschlossen hat, ihn aufzugeben, indem es, wenn schon nicht wie Apple, den Optimierungsprozess selbst kontrolliert, so doch zumindest den Entwicklern die Möglichkeit dazu gibt.

Zu diesem Zweck hat Google ein spezielles Tool (GPU Inpector) entwickelt, das bei der Optimierung von Spielen für unterstützte Smartphones hilft. Das Tool überwacht, wie ein Spiel auf einem bestimmten Gerät läuft, und weist auf etwaige Schwachstellen hin. Ein Test des Google Pixel 4 ergab beispielsweise, dass ein bestimmtes Spiel, das als experimentelles Spiel ausgewählt wurde, 40 % weniger Ressourcen verbrauchen konnte, aber immer noch genauso gut funktioniert. Nachfolgende Tests zeigten zwar keinen so greifbaren Unterschied zwischen benötigter und verbrauchter Leistung, bestätigten aber die Wirksamkeit des GPU Inspector.

Der von Google eingeschlagene Weg ist kompliziert, da das Unternehmen nun die Hilfe der Hersteller in Anspruch nehmen muss, um Daten über die Hardwarekombinationen ihrer Smartphones zu erhalten. Natürlich wird dies nicht jedem möglich sein, da Google mit einigen aufgrund von US-Sanktionen nicht zusammenarbeiten kann. Daher werden nur sehr wenige in der Lage sein, auf die Liste der GPU-Inspector-kompatiblen Geräte zu gelangen. Mit der richtigen Beharrlichkeit wird Google jedoch früher oder später in der Lage sein, sich dem Niveau der Optimierung von Android-Spielen anzunähern, das iPhone-Spiele aufweisen.

Bildquelle: Pixabay