Frogger ist eine Legende im Videospiel-Geschäft. Seit nunmehr 30 Jahren hüpft der kleine grüne Frosch über die Bildschirme mehrerer Generationen und lässt die Herzen von Kindern sowie auch Spielern älteren Kalibers höher schlagen. Vor kurzem ist nun die Jubiläumsedition mit dem Namen “Frogger Decades” (zu deutsch: “Frogger Jahrzehnte”) erschienen. Und obwohl in den ganzen Jahren das Prinzip des Spieles doch größtenteils gleich geblieben ist, sind wir gespannt, wie Konami es gelöst hat, diesem Klassiker wieder neues Leben einzuhauchen. Also losgehüpft und weggesprungen, hier kommt der Test.

-b1-Die Story ist schnell erzählt: Frogger kommt an seinem Geburtstag von einem Ausflug nach Hause und entdeckt eine Schatzkarte von seinen Freunden, die ihn zu seinem Geburtstagsgeschenk führen soll. Unverzüglich macht er sich auf die Suche, nicht wissend, dass der böse Drache die Karte verändert hat und den armen Frosch auf einen riesigen Umweg geschickt hat. Und trotzdem wird er am Ziel seinen Schatz finden, koste es, was es wolle. So schlüpfst du in die grüne Haut des Hauptdarstellers und steuerst ihn über Stock und Stein hin zu seiner Überraschung. Hierbei musst du eigentlich nur verhindern, dass dein tierischer Freund mit den zahlreichen anderen Tieren, welche den Weg kreuzen, zusammenstößt.
Dabei reicht es manchmal, wenn du einfach mit vollem Tempo und ein paar Ausweichmanövern durch die Reihen von Gegner hüpfst und sie so keine Chance haben, dich rechtzeitig zu erreichen. Doch besonders in den höheren Leveln ist es so, dass auch viele andere Gegenstände, Pflanzen und Lebewesen den Weg versperren, sodass nur ein kleiner Korridor für dich frei ist. Dann musst du warten, bis die gegnerischen Vierbeiner vorbei sind und deine Gelegenheit zum Passieren ergreifen. Wobei wir sagen müssen, dass der Begriff “Gegner” im Grunde genommen nicht richtig ist. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen wird Frogger gar nicht aktiv angegriffen. Die anderen Tiere gehen lediglich stur ihres Weges, ohne dich zu beachten.
-b2-Bonuspunkte kannst du sammeln, indem du die Fliegen, welche auf dem Weg in Blasen eingeschlossen zu finden sind, einsammelst. Da diese auch gelegentlich nicht in deiner unmittelbaren Reichweite sind, kommt in diesem Zuge deine lange Zunge zum Einsatz. Denn durch Tippen wird diese ausgefahren und verleibt sich das Zielobjekt genüsslich ein. Außerdem hast du die Möglichkeit einen weiteren Sprung zu machen als den üblichen Hüpfer. Hierzu musst du den A-Knopf halten bzw. auf den Frosch drücken. Wenn du dich darauf dann in die gewünschte Richtung bewegst, macht Frogger einen Satz und kann so auch größere Hindernisse überspringen. Mit den zusätzlichen Boni wie Verdopplung der Punkte oder zusätzlicher Zeit hat uns “Frogger Decades” zusammengefasst Spaß gemacht und auch die Punktezählung am Ende macht Lust auf die Jagd nach dem ultimativen Highscore. Insgesamt ein ordentliches Spiel mit Kultcharakter.

-b3-Die Grafik ist als Mischung zwischen 2D und 3D aus der Vogelperspektive gestaltet. Ein Teil der Umgebung ist zweidimensional, wobei der Frosch und seine Gegner in 3D erscheinen. Und hier kann man auch sagen, dass ein so sympathisches und liebevolles Design der Figur bisher selten der Fall war. Denn der Held bewegt sich lustig, vollbringt mit seiner Zunge nahezu akrobatische Meisterleistungen und auch sein Tod ist schmerzvoll, aber immer noch kinderfreundlich auf den Bildschirm gebracht. Wir hätten uns noch etwas mehr Liebe bei der Gestaltung der Umwelt, wie zum Beispiel Bäume oder Seen gewünscht, aber da das Gesamtpaket sehr genau in die “Frogger”-Reihe passt, wollen wir nicht meckern. Insgesamt genau wie für dieses Genre nötig und gut.

Bei der Bewertung des Sounds schlagen in unserer Brust zwei Herzen. Denn die Hintergrundmusik ist lustig, vorantreibend und einfach stimmungsvoll gestaltet. Auch die Sounds sind sehr spaßig, vor allem der Tod oder wenn Frogger gegen einen Gegenstand springt, haben uns, so makaber es klingen mag, das ein oder andere Mal ein Schmunzeln abgerungen. Doch das Geräusch, welches der grüne Held jedoch beim Hüpfen macht, ist einfach grauenvoll. Es klingt ungefähr so wie das Münzeneinsammeln bei “Mario”. Das klingt jetzt vielleicht kleinkariert, aber da du aber permanent am Hüpfen bist, stehst du schon nach kürzester Zeit am Rande eines Nervenzusammenbruches und wie ferngesteuert wirst du dein Wunderwerk namens iPhone oder iPod touch durch einen gekonnten Griff zum Stumm-Schalter zum Schweigen bringen.

-b4-Die Steuerung hingegen ist wieder gut gelungen. Als besonderes Highlight hat Konami diesmal sogar zwei Steuerungsmöglichkeiten zur Wahl gestellt. Da wäre zum ersten die Steuerung durch Streifen über den Bildschirm. Hierbei wählst du einfach die Richtung für den nächsten Hüpfer und lässt deinen Finger sanft dahin gleiten. Der Sprung in die Höhe geschieht durch einmaliges Tippen auf den Helden, das Rausstrecken der Zunge erwirkst du durch einen schnellen “Doppeltipp” auf selbigen. Dagegen ist die zweite Möglichkeit die konservative Steuerung durch Steuerkreuz auf der einen und A- und B-Taste auf der anderen Seite des Bildschirmes. Das Steuerkreuz wird zum Bewegen verwendet, die A-Taste zum Hochsprung und die B-Taste dann folglich zum Rausstrecken der Zunge. Wir haben die zweite Möglichkeit als deutlich einfacher empfunden, befürworten aber immer, wenn Entwickler mehrere Optionen anbieten.

Frogger Decades” ist ein lustiges Revival des Klassikers, welches durch eine größtenteils sehr liebevoll designte Grafik, die zwei verschiedenen Steuerungsmodi und das eingängige Gesamtkonzept punktet. Und vor allem gegen Ende bietet es auch ein ansehnliches Niveau, welches sogar in unserer Redaktion zeitweise zu wütenden Schreien und genervten Gesichtern geführt hat. Was uns zu dem kleinen Manko führt, dass das Spiel vor allem auch aufgrund der zum Teil einfach zu weit auseinander liegenden Kontrollpunkte, an denen der Spielstand Zwischengespeichert wird, Anfängern etwas zu schwierig sein könnte. Wer jedoch etwas Geduld mitbringt und an Geschicklichkeitsspielen seinen Gefallen findet, der ist mit “Frogger Decades” sehr gut bedient und sollte dem Spiel unbedingt einen Platz auf seinem iPhone oder iPod touch einräumen.