Das Prinzip des neuen Physik-Puzzler für das iPhone „Floop“ ist nicht besonders schwierig zu erklären: Diejenigen von euch, die eine glückliche Kindheit genossen haben und in der Schule nicht schon als Viertklässler mit Fachliteratur über die „Trigonomie des Kreises“ in der Ecke saßen, werden hier sicher ein altbekanntest Muster erkennen. Schon damals wurde trotz mehrmaliger Ermahnung des Lehrers versucht, Papierkügelchen, Stifte, Anspitzer oder welches Teil des Sitznachbarn auch immer gerade greifbar war, aus beträchtlicher Entfernung in den Papierkorb zu werfen und dabei möglichst wichtig auszusehen. Jetzt ersetze einfach den Papierkorb durch das weit-geöffnete Maul eines von zahlreichen Tieren, die auf Ihr Futter warten, und das Papierkügelchen durch das „Leckerchen“, welches Sie dem Tier möglichst schnell „servieren“ müssen. Nun noch den Namen „Floop“ hinzugefügt und schon sind wir mitten im Spiel.
-b1-Der Weg zum Ziel wird durch das Katapultieren der Frucht erreicht, die je nach „Ziel-Tier“ verschieden ist. Eichel zu Eichhörnchen, Banane zu Affe und Käse zu Maus ist hier die Devise, wobei Maus und Eichhörnchen von Anfang an wählbar sind, der Affe jedoch erst durch einige Erfolge freigeschaltet wird. Auf dem Weg dorthin stellen sich einem Hindernisse wie Gebäude und Holzpfeiler in die Bahn, es stehen jedoch auch Hilfsmittel wie Kanonen oder Rampen zur Verfügung. Das Schleudern wird durch ein kurzes Tippen auf die Frucht und dann ein Ziehen des Fingers über den Touchscreen in die entgegengesetzte Richtung erreicht. Eine Kurve zeigt hier den vorhergesagten Weg der Frucht an. Dies ist ein sehr spaßiges Unterfangen, in dem sich der Abwechslungsreichtum der Levels und die vielen kleinen Gadgets positiv bemerkbar machen.
Ziel ist dann einfach nur noch möglichst schnell die Distanz vom Anfang des Levels zum Maul des hungrigen Tieres zu überbrücken, wobei am Ende, je nach Anzahl der benötigten Versuche, ein bis drei Sterne auf der Erfolgsskala verbucht werden. Dabei warten insgesamt 50 Levels in unterschiedlichen Umgebung darauf, mit der Höchstwertung abgeschlossen zu werden.
-b2-Die Grafik ist ordentlich und farbenfroh, vollkommen ausreichend für ein Spiel dieses Genres. Lediglich beim Sound müssen kleine Abstriche gemacht werden. Zugegebenermaßen ist es nicht einfach, für ein solches Spiel eine passende musikalische Untermalung zu finden. Doch das, nennen wir es mal „Rumgefidel“ wird nach kurzer Zeit doch etwas anstrengend für die Ohren und leider bietet das Spiel auch nicht die Möglichkeit, Wiedergabelisten vom iPod zu integrieren, sodass dann als Alternative zum Mario-Gedudel nur die Stumm-Option im Menü bleibt. Dann verschwinden aber leider auch die „putzigen“ Soundeffekte. Hier wäre eine Unterscheidung zwischen Soundeffekten und Hintergrundmusik wünschenswert.
-b3-Die Steuerung hingegen funktioniert einwandfrei, die Dosierung der Schussstärke ist dank der prognostizierten Kurve sehr gut möglich. Hierfür ein dickes Plus, da die Umsetzung tadellos gelungen ist. Nur das Scrollen durch die Levels, um den nächsten Schuss zu planen, ging für unseren Geschmack etwas schwerfällig.
„Floop“ ist ein lustiges Spiel für Zwischendurch. Durch die freie Auswahl des Charakters ist auch über längere Zeit Spielspaß garantiert und so kann doch die ein oder andere Bahnfahrt freudig überbrückt werden. Diejenigen, die Abwechslung im Spielprinzip wollen sollten sich eher anderweitig orientieren, doch wer „Angry Birds“ und Co mag, wird sicherlich auch an „Floop“ Gefallen finden.