Wenn wir an die beliebtesten Geschicklichkeits- und Puzzlespiele für iPhone, iPad und iPod touch denken, kommen uns sofort Namen wie „Angry Birds„, „Fruit Ninja“ und „Doodle Jump“ ins Gedächtnis. Aber auch „Cut the Rope“ kann sich nicht zuletzt aufgrund der hohen Downloadzahlen ganz klar zur ersten Liga dieses Genres zählen. Insofern freuen wir uns, dass wir euch heute den Nachfolger namens „Cut the Rope: Experiments“ im Test präsentieren können. Und da der Vorgänger mit satten 9 von 10 Punkten souverän den iPlayapps-Award abgegriffen hat, sind die Erwartungen nun natürlich ziemlich hoch. Also freut euch auf eine neue Reise in die Welt des Süßigkeiten-liebenden Monsters.

-b1-Obwohl die meisten unserer Leser den Vorgänger sicherlich kennen, werden wir für die wenigen Unwissenden das grundlegende Prinzip noch einmal erläutern: Alles basiert auf einem etwas ungewöhnlichem Hauptdarsteller. Ungewöhnlich zum einen deshalb, weil wir beim Bestimmen seiner Spezies in Schwierigkeiten geraten und ihn deshalb mal in die Gattung der „kleinen, grünen und unheimlich süßen Monster“ packen. Und zum Zweiten, weil er eine sehr übertriebene Leidenschaft für Süßigkeiten besitzt. Doch leider sind diese in den Levels zu weit von ihm entfernt, als dass er sie sich alleine beschaffen könnte – Süßigkeiten machen schließlich träge und faul. Und da kommst du ins Spiel. Denn du bist der „Süßigkeitendompteur“, der seinen Zögling gut genährt sehen möchte. Insofern ist es deine Aufgabe die Süßigkeit zum Genießer zu bringen.
-b2-Die Schwierigkeit liegt darin, dass das Objekt der Begierde an verschiedenen Seilen festgemacht ist und meist nicht in direkter Nähe zu deinem Problem-Patienten liegt. An ihr Ziel bringst du sie, indem du Seile durchtrennst und die Folgen deiner Aktionen im Vorhinein schon abschätzt. Hierbei gilt es, Schwingungsverhalten, Auftrieb von Blasen und vieles mehr im Auge zu behalten, da sich die „Fortbewegungsmittel“ im Spiel in noch zahlreicheren Variationen zeigen als im ersten Teil. Hinzugekommen sind unter anderem Saugnapfe, die du jederzeit und überall anheften kannst. Ebenfalls neu dabei Seile, die du auf den Bonbon schießen und ihn so fixieren kannst.
-b3-Ziel des Spiels ist es, dieses Mitbringsel aus dem Süßwarenladen direkt in den Mund deines Monsters zu bugsieren, was dieser mit einem glücklichen Gesichtsausdruck und leidenschaftlichem Kauen honoriert. Damit aber nicht genug. Auf dem Weg dorthin findest du noch bis zu drei Sterne, die du aufsammeln solltest und die deinen jeweiligen Erfolg markieren. Das hat uns schon im ersten Teil eine Menge Spaß gemacht, das Gameplay zum ersten Teil wurde um teilweise schon oben erwähnte Elemente erweitert, sehr große Unterschiede zum Vorgänger konnten wir aber nicht ausmachen. Doch da dieser auch schon ein echter Suchttitel war, ist die kleine Ergänzung eigentlich auch schon annähernd genug. Ok, kann hätte diese auch als Update für die erste Version bringen können, aber das ein Entwickler aus einem Erfolgstitel maximalen Umsatz machen möchte, ist ja auch irgendwie zu verstehen. Und da sich der Kaufpreis auf lediglich 0,79€ beläuft, sehen wir dies als kein allzu großes Manko.
Als Kritikpunkt können wir lediglich anbringen, dass 75 Levels zwar viel klingt, die bei einem mäßig geübten Spieler jedoch schon nach etwas mehr als anderthalb Stunden allesamt mit drei Sternen absolviert sein werden. Da aber bereits die nächsten Levels per kostenlosem Update angekündigt sind, müssen wir uns nur etwas in Geduld üben. Insgesamt wieder ein klasse Titel, den ZeptoLab uns da in den AppStore gezaubert hat.

-b4-Auch grafisch orientiert sich „Cut the Rope: Experiments“ logischerweise sehr an seinem Vorgänger. Puzzlespieltypisch steht hier für uns nicht die Auflösung im Vordergrund, sondern es geht vielmehr darum, dass das Spiel in Sachen Sympathie und Atmosphäre beim Spieler landen kann. Und da trifft die „Cut the Rope“-Reihe uns direkt ins Herz und lässt uns ein langgezogenes „süüüüß“ entfahren, was bei uns harten Redaktions-Terminatoren ansonsten nur niesende Panda-Babys in den Armen ihrer Mutter schaffen ?.

-b5-Der Sound ist sehr lustig und auch durchaus niedlich vertont. Besonders die neuen Kommentare wie „I´m sure you can do it“, welcher jedes Mal, wenn die Süßigkeit wieder einmal in die Tiefe gestürzt ist, ertönt, hat uns anfangs noch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Nach den ersten zehn Levels wird die ständige Wiederholung allerdings doch etwas nervig, besonders weil auch die Hintergrundmusik in Sachen Abwechslung auf einer Skala von 1 bis 10 eine glatte minus 4 abgreift. Was hier für die Rettung sorgt, sind die Sounds, die zum Beispiel beim Abprallen von Gegenständen oder beim Stürzen ins Bodenlose ertönen. Insgesamt okay.

Die Anforderungen an die Steuerung sind nicht besonders groß, trotzdem wird sie natürlich bewertet. Die Seile können einwandfrei und präzise durchgetrennt werden. Kleine Probleme gibt es bei den verschiebbaren Seilen. Denn wenn diese unbedacht und zu schnell bewegt werden, kann es schnell zum ungewollten Durchschneiden der dranhängenden Seile kommen. Dafür gibt es jedoch die Wiederholungstaste und da die Level in sich nicht allzu umfangreich sind, kommt hier auch kein großer Unmut auf.

Cut the Rope: Experiments“ ist im Grunde genommen genau das, was der Titel verspricht. Eine Kopie des Vorgängers mit kleinen Erweiterungen, umgesetzt in Form von mehr Möglichkeiten und Hindernissen im Umgang mit dem Glücksbonbon. Das Prinzip ist einfach nur lustig und macht eine Menge Spaß, der aber derzeit leider nur für einen sehr kurzen Zeitraum anhält, da der Umfang durch lediglich 75 Level (noch) extrem begrenzt ist. Dafür ist die Darstellung des kompletten Spiels überaus sympathisch und das Spiel an sich macht einfach einen Riesenspaß. Wir empfehlen es zum einen besonders denen, die für kurze Pausen eine Beschäftigung für zwischendurch suchen und zum anderen natürlich den Fans des ersten Teils. Denn wer schon den Vorgänger geliebt hat, der wird auch an diesem Spiel definitiv seinen Gefallen finden.