Sie sind die fleißigsten und im Verhältnis zu ihrem Körper stärksten Tiere, welche auf unserem Planeten wandeln. Die Ameisen könnten uns Menschen in Sachen sozialen Lebens ein Vorbild sein. Doch manchmal benötigen selbst sie unsere Unterstützung. Im realen Leben in Form von künstlich angelegten Bauten und in der virtuellen Welt beim Schutz vor angreifenden Mitbewohnern des Waldes. „Ant Raid“ lässt dich in die Welt dieser kleinen, aber durchaus faszinierenden Spezies eintauchen.
-b1-Aufgebaut ist das Spiel in etwa wie „Angry Birds“: Es besteht aus mehreren relativ kurzen Levels, die es zu lösen gilt und in diesen gibt es jeweils einen bis drei Sterne zu erreichen. Ziel ist es den zentral auf dem Spielfeld gelegenen Ameisenbau, der in verschiedenen Formen designt ist, vor den sich nähernden Feinden zu verteidigen. Du betrachtest das ganze aus der Vogelperspektive und kannst die Gegner so schon aus weiter Distanz sehen – vorausgesetzt sie suchen nicht unter Sträuchern und im hohen Gras Schutz. Dies sind vor allem Bienen und Schnecken, die sich sofort an die Zerstörung deiner Basis machen, sobald sie diese erreicht haben. Verhindern kannst du das auf mehrere Arten: Deine Basis-Einheit ist eine tapfere Horde Ameisen, die sich um das Hauptquartier geschart haben und dieses bis zum Letzten verteidigen werden. Sie stehen unter deinem Befehl, das heißt du kannst alle oder auch nur einzelne von ihnen anwählen und in den Kampf gegen nahende Gegner schicken.
-b2-Doch es ist Vorsicht geboten, denn selbst wenn deine Krieger siegen und das angreifende Tier zu Boden geht, sind alle die Einheiten, die sich im Kampf mit dem Zielobjekt befanden, auch erst einmal ausgeknockt. Das kannst du ändern, indem du andere treue Untergebene hinschickst, die diese dann wieder zum Leben erwecken und in den Bau tragen, wo sie dann genauso angriffslustig wie zuvor herausstürmen. Doch mit steigendem Level werden die Gegner in Anzahl und Stärke deutlich stärker als deine mutigen Sechsbeiner.
-b3-Deshalb bekommst auch du selbst die Möglichkeit, direkt einzugreifen. Dafür musst du erst einmal eine bestimmte Anzahl von Feinden durch die Ameisen erledigen lasse, bis eine Anzeige am oberen Rand des Bildschirmes gefüllt ist. Wenn du diese nun drückst, kannst du mit einem einfachen Druck auf das zu erledigende Objekt Stöße erzeugen, die jeden Gegner im Nu erledigen. Doch trotzdem solltest du noch enorm aufpassen. Denn häufig ist die Voraussetzung für den Levelabschluss mit drei Sternen, keine Erdstöße zu erzeugen, was voraussetzt, dass jeder deiner Schüsse ein Treffer ist, da diese bei einer Attacke auf den blanken Boden entstehen. „Ant Raid“ hat uns viel Spaß gemacht und glänzt vor allem mit sympathischer Grafik und 60 Levels, die zu erledigen eine Menge Zeit konsumiert.
-b4-Die entzückende 3D-Grafik, die ausschließlich aus der Vogelperspektive zu betrachten ist, passt hervorragend ins Spielgeschehen, da hier durchgehend auf den „Knuddelfaktor“ gebaut wird: Sogar die Sterne machen ein trauriges Gesicht, sobald sie nicht mehr erreicht werden können.
Auch der Sound reiht sich in das durchweg positive Bild ein. Die Hintergrundmusik erzeugt zusammen mit den Kampfgeräuschen und den Marschbefehlen der Ameisen eine lustige Stimmung. Passt super in dieses spaßige Spiel.
Die Steuerung funktioniert gut, bedarf aber etwas Gewöhnung. Denn die Auswahl deiner Ameisen geschieht durch Druck in die Mitte einer Menge. Je länger du hältst, desto größer wird der Rekrutierungsradius. Dein „mächtiger Finger“ funktioniert sehr präzise.
„Ant Raid“ ist ein gutes Spiel, welches vor allem durch Design und Witz sehr sympathisch rüber kommt. Auch in puncto Langzeitmotivation kann es durch das Sternesystem glänzen. Mit 60 Levels muss man auch am Umfang keinerlei großen Abstriche machen. Wer allerdings ein sehr taktisches Spiel sucht, der ist hier an der falschen Adresse. Denn vor allem bei den eigenen Stößen durch deinen „mächtigen Finger“, die du selbst auf die Gegner loslässt, geht es mehr um Präzision und Übersicht als um eine tatsächliche Taktik. Trotzdem können wir das Spiel weiterempfehlen, besonders weil es durch die Entschärfung des Blutes mit grüner Farbe auch kindertauglich ist.