Wie wir ja bereits am heutigen Morgen berichtet haben, hat Electronic Arts rund ein halbes Jahr nach der Ankündigung endlich Dungeon Keeper -l12894- für iOS veröffentlicht. Es handelt sich um das iOS-Revival eines echten PC-Klassiker aus dem Jahr 1997, den vielleicht der eine oder andere von euch kennen dürfte.
EA hat das Original dabei ziemlich genau portiert, hat es allerdings mit einem entscheidenden (und vielen wohl eher weniger gefallenden) Punkt verändert: entgegen dem Klassiker ist die Neuveröffentlichung ein Free-to-Play-Titel, kann als kostenlos aus dem AppStore geladen werden. Dafür gibt es in der gut 85 Megabyte großen Universal-App natürlich diverse IAP-Angebote. Inwieweit diese dem im Original zweifelsohne vorhandenen Spielspaß ein Dorn im Auge sind, haben wir uns genauer angeschaut.
Wer den Klassiker nicht kennt und nie gespielt hat, für den wollen wir natürlich eine kurze Einleitung in Dungeon Keeper -l12894- geben. Im Spiel ist es deine Aufgabe, als Untertan des Teufels Horny eine Höhle zu besetzen und diese zu einem düsteren Dungeon auszubauen. Dafür gilt es, diverse Räume zu errichten sowie Fallen aufzubauen und Wachen zu beschäftigen, damit feindlich gesinnte Angreifer dein Dungeon nicht einnehmen und dir dein mühsam erarbeitetes und erobertes Gold stehlen.
Im Gegenzug kannst du auch du in diversen Kampagnen feindliche Dungeons einnehmen und so deinen Reichtum weiter ausbauen. Durch Siege verdienst du Ressourcen, die du dann wieder in den weiteren Ausbau deines Dungeons investieren kannst. Zudem generieren auch Gebäude wie der Steinbruch, die Goldmine und die Dunkelbibliothek Ressourcen wie Steine, Gold und Mana (für Zaubersprüche als Angrifss- und Verteidigungswaffe), das du in den weiteren Ausbau deines Dungeons investieren kannst.
Neben dem Einzelspieler-Möglichkeiten bietet Dungeon Keeper -l12894- auch einen Mehrspieler-Modus, bei dem du die Dungeons anderer Keeper angreifen kannst. Dafür gibt es ganz klar einen Daumen nach oben. Entscheidend ist immer, das eigene Dungeon-Herz zu verteidigen bzw. das des Gegners einzunehmen.
Kommen wir noch einmal zu den virtuellen Währungen. Die drei bereits oben erwähnten Steine, Gold und Mana können alle im Spiel erarbeitet und erobert, aber auch via IAP erworben werden. Das gleiche gilt auch für die vierte Währung, die Juwelen. Von ihnen bekommst du am Anfang einen Vorrat geschenkt und kannst sie in kleinen Mengen durch das Erfüllen von Missionen und Erfolgen verdienen. In großen Mengen gibt es sie aber natürlich nur via IAP.
Und wofür sind die Klunker? Primär dafür, um – wie man es gewohnt ist – Wartezeiten zu umgehen. Nahezu jede Aktion, mit der du deinen Dungeon ausbaust und Einheiten ausbildest, dauert einige Sekunden bis hin zu vielen Stunden. Diese können durch den Einsatz von Juwelen übersprungen werden. Je höher die Zeitersparnis, desto höher ist natürlich auch der Preis. Zudem kannst du mit ihnen auch mehr Imps einstellen, die für dich die Schmutzarbeit erledigen und dein Dungeon räumlich vergrößern können, um Platz für neue Dinge zu erschaffen. Lustiges Feature ist, dass du Imps durch Wischer quälen bzw. „motivieren“ kannst, um ihren Tüchtigkeits-Boost neu zu laden, damit sie doppelt so schnell arbeiten wie normal.
Wer nur mal gelegentlich ins Spiel hineinschaut und ein paar Dungeons erobern will, dem dürften die Wartezeiten weniger auf die Nerven gehen als jemandem, der sich langanhaltend mit dem Spiel beschäftigt und zügig voranschreiten will. Hier ist dann definitiv der Einsatz von IAPs notwendig, was aber eigentlich auch nur fair ist. Schließlich müssen die Entwickler auch Geld mit dem Titel verdienen – ob uns das in unserer Geiz-ist-Geil-Kultur nun gefällt oder nicht. Problem ist halt nur, dass man die Kosten nicht deckeln kann wie bei einem einmaligen Kauf. Aber nein, wir wollen hier keine erneute Free-to-Play-Diskussion durchkauen, schließlich ist zu dem Thema schon oft genug alles gesagt worden. Und der Trend ist definitiv nicht mehr aufzuhalten…
Prinzipiell unterscheidet sich Dungeon Keeper -l12894- nicht großartig von den vielen anderen Free-to-Play-Aufbau-Strategie-Titeln, außer das es eine Nummer düsterer und etwas humorvoller zugeht. Das Gameplay ist dabei unserer Meinung nach gut gelungen – logisch, ist ja auch ein Klassiker – die Umsetzung für unsere Touchscreen-Geräte passt ebenfalls bis auf wenige Haker. Bleibt nur die Sache mit dem Free-to-Play, die ja wahrlich nicht jedermanns Geschmack ist…-v8554–gk11379-